Drei Welten begeisterten die Premierengäste am Theater Arth. «Orpheus in der Unterwelt» nimmt das Publikum mit in den Himmel voller Götter, auf die Erde voller Untreue und in die Unterwelt voll lüsterner Feste.
Drei Welten begeisterten die Premierengäste am Theater Arth. «Orpheus in der Unterwelt» nimmt das Publikum mit in den Himmel voller Götter, auf die Erde voller Untreue und in die Unterwelt voll lüsterner Feste.
Besser geht nicht - 1
Andreas Büchler alias Götterwelt-Chef Jupiter verwandelt sich kreativ in eine Fliege, um der in die Unterwelt entführten Sara Hugelshofer alias Eurydike näherzukommen . Bilder: Christian Ballat
Andreas Büchler alias Götterwelt-Chef Jupiter verwandelt sich kreativ in eine Fliege, um der in die Unterwelt entführten Sara Hugelshofer alias Eurydike näherzukommen . Bilder: Christian Ballat
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Bühne

Musik

Besser geht nicht

Der Samstag stand im Zeichen der Premiere von «Orpheus in der Unterwelt». Erstmals steht diese Operette von Jacques Offenbach im Theater Arth auf dem Programm. Die Inszenierung riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

Das Reiseangebot des Theaters Arth ist unschlagbar. Auf dem knapp dreistündigen Ausflug erlebt man hier, wie die Öffentliche Meinung auf der Erde versucht, den Schein zu wahren, wie die Götter im Himmel den französischen Gelbwestenprotestlern gleich aufbegehren und wie lüstern-teuflisch es in der Unterwelt zuund hergeht. Das gibt es sonst nirgends. Die Reise ist ein Fest aller Sinne. Die Musik – dargeboten vom hauseigenen Orchester, unter der famosen Leitung von Beat Blättler – malt prächtig eine Stimmung an die nächste. Das Bühnenbild des Goldauers Konrad Reichmuth, das Lichtdesign von Karl Egli, die für jede Gottheit individuellen Kostüme von Ruth Mächler sowie die filigranst ausgearbeiteten Perücken lassen die Reise als bildgewaltiges Epos erleben. Schauspiel, Tanz und Gesang: Diese drei Zutaten gehören zur Grundverpflegung einer Reise auf die Operettenbühne. Sie sind aber auch die einzigen Zutaten, welche die üppige und voller Bewegung agierende Inszenierung von Elja-Dusa Kedves mit anderen Operetten gemeinsam hat. «Orpheus in der Unterwelt » am Theater Arth zeigt, wie frisch, frech und humorvoll eine Bühnenfassung sein kann – ohne die Freunde der traditionellen Operette vor den Kopf zu stossen. Und so war dann die Reaktion der Reisegesellschaft Premierengäste so bunt, wie die ganze Inszenierung farbig war. «Das Beste, was Arth je gezeigt hat», war im Foyer zum Schluss mehrfach zu hören. Die Mitreisenden waren sich einig, dass kaum etwas oder jemand hervorgehoben werden kann. Es ist das Gesamterlebnis, das überzeugt hat. Zwei neue Solisten aus der Gemeinde Und doch sei an dieser Stelle erlaubt, Rahel Bünter – sie spielte die Jagdgöttin Diana – und Jonathan Prelicz – in einer Doppelrolle als Aristeus und Pluto – besonders zu erwähnen. Beide leben in der Gemeinde Arth und gaben nach abgeschlossenen Studien den Einstand als professionelle Solisten im Theater Arth. Beide überzeugten mit ihren warmen Tönen, ihrer deutlichen Aussprache und mit ihrem mitreissenden Schauspiel. Prelicz und Bünter sind eine Entdeckung, die der ohnehin schon spektakulären Reise die Krone aufgesetzt haben. Bis zum 30. März stehen weitere 27 Reisen in die Unterwelt auf dem Programm. Einmal im irdischen Leben sollte man zum Himmel und zur Hölle gereist sein. Es lohnt sich auf jeden Fall.


Bote der Urschweiz / Christian Ballat

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne
  • Musik

Publiziert am

21.01.2019

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