Der Applaus gehörte allen vier Erzählern und Erzählerinnen für ihr Engagement mit vielen spannenden Momenten: (v. l.) Walter Regli, Heike Kuhn, Marie-Eve Hofmann und Edith Schuler. Bild Paul A. Good o
Der Applaus gehörte allen vier Erzählern und Erzählerinnen für ihr Engagement mit vielen spannenden Momenten: (v. l.) Walter Regli, Heike Kuhn, Marie-Eve Hofmann und Edith Schuler. Bild Paul A. Good o

Literatur

Eine literarische Tour durch Lachen

Die LiteraTour Lachen, die Nacht des Erzählens, stand unter dem Motto «Verwandlungen».

Am Freitagabend warteten viele «Leseratten» in der Bäckerei Knobel gespannt auf den Start der diesjährigen LiteraTour durch Lachen. Die Erzählnacht stand unter dem Motto «Verwandlungen».

Vier Orte – vier Erzähler


Die ausdrucksvolle Erzählerin Heike Kuhn wartete mit dem ersten Teil von Marukamis «Die Bäckereiüberfälle» gleich zu Beginn der Tour mit etwas schwerer Kost auf, beinhaltend in etwa die Verwandlung des bösen in den guten Menschen, ausgelöst durch einen skurrilen Überfall auf eine Bäckerei. Das Lesen des zweiten Teils wäre sicher interessant. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging die Erzähltour weiter. Im Haarreich «Haarart» erwartete die Erzählerin Edith Schuler die «LiteraTouristen» mit einer der schönsten Liebesgeschichten von Hermann Hesse, mit «Piktors Verwandlungen». Piktor lässt sich durch eine Schlange in einen Baum verwandeln, ein heiteres Märchen, das von der Überwindung der Einsamkeit und der Erlösung durch die Liebe erzählt. Die nächste Station war der Spielund Läselade, wo Marie-Eve Hofmann einen Part aus Peter Zimmermanns «Halt mir nur still» las. Zimmermann greift darin die Tradition der Totentänze auf und schafft einen literarischen Zyklus über Sein und Vergehen, verschiedene Menschen begegnen auf je verschiedene Art dem Tod, mal tragisch, mal skurril, mal mit verborgenem Witz. Der von Hofmann spannend und gestenreich erzählte Part war vor allem geprägt durch die zwei letzten Attribute. Die letzte Lesung fand in der Mediothek statt, Walter Regli hatte sich aus den Erzählungen über eigenartige Begebenheiten und Geschichten von Berglern, die Pfarrer Josef Müller im Kantonsspital Uri gesammelt hatte, vier Sagen ausgesucht, darunter die Sage vom Greiss auf Surenen. Auch hier ging es um Verwandlung, diesmal vom Menschen zum Tier.

Eine «Verwandlungstour»


Mit einem Apéro ging eine spannende und facettenreiche «Verwandlungstour» zu Ende, mit Lust auf mehr. Absolut spannend war auch die Tatsache, dass alle vier gewählten Erzählorte in unterschiedlicher Weise mit «Verwandlung » zu tun haben.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

14.11.2022

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www.schwyzkultur.ch/MDNB78