Autorin Blanca Imboden hilft im Wörterseh-Verlag in Lachen, ihren Roman «Paris» für den Versand zu verpacken. Bild Frieda Suter
Autorin Blanca Imboden hilft im Wörterseh-Verlag in Lachen, ihren Roman «Paris» für den Versand zu verpacken. Bild Frieda Suter

Literatur

Alleine auf der Hochzeitsreise

Was für die Titelheldin im aktuellen Roman «Paris» in 30 Ehejahren nicht zustande kam, holt Bestseller-Autorin Blanca Imboden – trotz Corona – fast im Alleingang nach.

 as Stanserhorn und die Weltstadt Paris sind die wichtigsten «Protagonisten » respektive Destina tionen im neuen Roman der Schwyzerin Blanca Imboden. Nebst der weiblichen Hauptfigur Judith, die in der frei erfundenen Geschichte ein erfülltes Leben geniesst. Fast jedenfalls, denn die geplante Hochzeitsreise nach Paris ist auch nach 30 Ehejahren noch nicht zustande gekommen. Anfänglich hatte ihr Mann viel zu viel Arbeit, dann schwand die Lust und schliesslich erklärte Judith Paris auf ihrer persönlichen Weltkarte als schwarzes Loch. Dazwischen und darüber hinaus beschreibt Blanca Imboden herzerfrischend, was sich in Judiths Alltag und dem ihres Umfelds ereignet. Beziehungskrisen, temperamentvolle Ausbrüche und herzliche Sorge um die Familienmitglieder lassen Szenen aufleben, in denen sich viele Leser selber finden werden. Blanca Imboden zeichnet die Geschichte einer Frau nach, die nicht am Leben zerbricht, sondern durch Herausforderungen lernt, wie stark sie wirklich ist. «Ich kann das. Auch Leben», ist Judiths Fazit nach den dunkelsten Tagen.

Die Nase im Wind


Die rund 250 Seiten des druckfrischen Romans lesen sich leicht und kommen frisch daher: Der rote Schriftzug Paris dominiert auf dem knallgelben Umschlag nebst einer Reisenden mit Koffer im Vordergrund und dem Eiffelturm in der Ferne. Den Sinn des Untertitels «Ein Stanserhorn-Roman» erklärt die Schwyzer Autorin mit einem Augenzwinkern: «Ich wollte unbedingt über das Stanserhorn schreiben. » Denn als Seilbahn-Angestellte hatte sie während zweier Saisons viel praktischen Anschauungsunterricht genossen und die unterschiedlichsten Wetterlagen gemeistert.

Das erfundene Buch geschrieben


Nach dem Bestseller «Arosa» aus dem Jahr 2018 wurde Blanca Imboden «gefühlte 1000 Mal» auf ein Buch mit dem Titel «Paris» angesprochen. Dieses erfundene Erfolgswerk einer Autorin hatte bei dieser zu einer jahrelangen Schreibblockade geführt und wurde damit gewissermassen zum «roten Faden» in «Arosa» verwoben. Vom Wörterseh-Verlag kam daraufhin der Vorschlag, doch über Paris zu schreiben. «Et voilà. Ich habe es getan», resümiert Blanca Imboden. Sie hatte sich vergangenes Jahr ohnehin der Tatsache zu stellen, dass coronabedingt sämtliche Lesungen und andere Aktivitäten rund um ihre Bücher abgesagt wurden. So war immerhin genügend Zeit zum Schreiben vorhanden. Die geplante reale Reise nach Paris musste bis in den August verschoben werden und schrumpfte auf vier Tage zusammen. «Schliesslich reiste ich alleine in die Stadt der Liebe. Mich hat überrascht, wie einfach und schnell die Reise mit dem Zug zu bewältigen war», erzählt die Autorin. Sie konnte bei fantastischem Wetter frühere Eindrücke auffrischen und Neues entdecken.

Corona bleibt draussen


Standhaft bewahrt sich Blanca Imboden im eingeschränkten Alltag etwas Normalität, indem Corona in ihren Büchern noch kein Thema ist. Sie führe jetzt halt in ihrem Kopf eine Liste mit Zielen, die sie danach noch erreichen möchte. «Vor allem habe ich im vergangenen Jahr aber gelernt, flexibler und gelassener zu werden», sagt sie. Grund zur Freude sind die Rückmeldungen von den ersten Personen, die «Paris» bereits lesen durften. Die Ankündigung des neuen Buches hat zudem viele positive Rückmeldungen an Blanca Imboden und den Verlag ausgelöst. Das gibt neue Energie für den nächsten Plan: Bereits kommenden Herbst soll ein Buch mit dem Titel «Rigi» erscheinen. «Den ganzen Juni widme ich den Vorbereitungen auf der Königin der Berge. Wandern, Menschen vor Ort treffen, die sich dann allenfalls im Buch wiedererkennen, und schreiben. Es ist toll, das machen zu dürfen, was mir seit meiner Kindheit am besten gefällt – schreibend meiner Fantasie freien Lauf lassen», betont Blanca Imboden. Der Roman «Paris» von Blanca Imboden ist im Wörterseh-Verlag und im Buchhandel erhältlich.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

12.04.2021

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www.schwyzkultur.ch/YbwNsp