Nicolas Wittwer (links) sagt: «Nicht nichts sagen, hören, sehen – sondern machen.» Er freut sich mit Nadia Tattersall und Tom Höpping auf die Eröffnung des Kulturhauses Maihof. Bilder: Edith Meyer
Nicolas Wittwer (links) sagt: «Nicht nichts sagen, hören, sehen – sondern machen.» Er freut sich mit Nadia Tattersall und Tom Höpping auf die Eröffnung des Kulturhauses Maihof. Bilder: Edith Meyer

Dies & Das

Hereinspaziert in das neue Kulturhaus

Bald gibt es eine Kultur vor der Haustür für alle Generationen im Maihof in Küssnacht. Eine Frau und zwei Männer machen das möglich.

Edith Meyer Das Kulturhaus Maihof an der Bahnhofstrasse fällt mit seiner neuen Beschriftung auf. Noch sind die Schaufenster verhüllt, doch das Konzept und die ausgestellten Pläne für die Neueröffnung am 17. September sind vielversprechend. Die beiden Kunst- und Kulturschaffenden Nadia Tattersall und Nicolas Wittwer sitzen am Tisch auf der grossen Terrasse im hinteren Bereich des Hauses und erzählen, wie es zu dieser einmaligen Chance gekommen ist. «Adrian Christen von der Küssnachter Christen AG kam auf mich zu und fragte, ob ich eine Idee für eine zweijährige Zwischennutzung des Gebäudes hätte», sagt Nicolas Wittwer. Einzig die Betriebskosten müssen finanziert werden und setzen sich im Wesentlichen aus dem ordentlichen Unterhalt für das Kulturhaus zusammen. Nicolas Witter brauchte nicht lange, um Nadia Tattersall für die Realisation eines Kulturhauses zu gewinnen. Die beiden Mitglieder der Kulturkommission Küssnacht gründeten einen Verein und teilen sich das Co-Präsidium. «Nicolas ist der geistige Vater, Nadia bringt das Ganze in die Form und ist die gute Seele im Haus. Ich bin für die Strukturen zuständig», sagt Kulturkommissionsmitglied Tom Höpping, der sich auch im Maihof-Team engagiert. Das Konzept beinhaltet drei Säulen. «Die Raumvermietung, das Organisieren von eigenen Veranstaltungen und Platz, um Kunst zu präsentieren», präzisiert Höpping.

Förderung von lokalen und regionalen Kulturschaffenden


«Im Mittelpunkt steht die Förderung lokaler und regionaler Kulturschaffender», betont Tattersall. «Wir möchten ihnen eine Plattform bieten, sich zu präsentieren und so ein grösseres Publikum zu erreichen», fügt Wittwer hinzu. Ausserdem können die Räumlichkeiten Privatpersonen und Vereinen zur Verfügung gestellt werden. «Der Maihof soll verbinden, zum Entdecken anregen und neue Horizonte öffnen», sagt die motivierte Co-Präsidentin. Nadia Tattersall zeigt die Räumlichkeiten auf vier Ebenen. «Das Haus wurde 1890 gebaut und erzählt schon selbst Geschichten», sagt sie während des Rundgangs. Die Begegnungszone im Erdgeschoss und der erste Stock sind den Elementen Erde und Feuer gewidmet. Hier kann man schon bald in Büchern von lokalen Künstlerinnen, Künstlern und Schriftstellerinnen und Schriftstellern schmökern oder sich ans Klavier setzen. «Es ist grossartig, was die Küssnachter Kulturszene alles zu bieten hat», so Tattersall. Ebenfalls hier im Ladenlokal wird ein Kultur- und Kunstkiosk eingerichtet. Eine Reise in die Vergangenheit bietet das Treppenhaus. Hier werden alte Bilder und Fotos der Bahnhofstrasse ausgestellt. Im ersten Stock kann man lokalen Kunstschaffenden während der Arbeit über die Schulter blicken und Kunstausstellungen besuchen. Das zweite Stockwerk ist in Grün gestaltet und thematisiert die Natur mit Wäldern, Pflanzen und Steinen. Hier können Lesungen stattfinden. Im dritten Stock dominiert die Farbe Blau, die den Himmel symbolisiert. Die Maihof-Terrasse bietet schon bald Platz für angeregte Gespräche oder Konzerte. Nun erhalten die Räume den letzten Schliff. Es wird gehämmert, gemalt und eingerichtet. Neben den vielfältigen Möglichkeiten, die das Haus bietet, wird das Maihof-Team das Angebot mit öffentlichen Events bereichern. «Wir haben acht Räume, die Platz für Kurse, Referate, Vereinssitzungen oder Workshops bieten», sagt Tattersall weiter. Sogar ein Legoraum für Kinder wurde eingerichtet.

Ein Kulturbetrieb für alle Generationen und Nationen


«Eine Brücke zur jungen Generation baut Melanie Barraclough aus Merlischachen», führt Tattersall aus. Aktuell absolviert die Immenseer Gymnasiastin ein Sozial-Praktikum im Kulturhaus Maihof und widmet sich diesem Thema. «Es soll viel mehr als ein Begegnungsraum sein. Ein wird ein spannender Ort, um sich zu präsentieren, und ein Kulturbetrieb für alle Generationen und Nationen», freut sich Tattersall. Doch bis das rote Band am 17. September durchschnitten wird, bleibt noch einiges zu tun. Ende Oktober stellt der Küssnachter Illustrator, Comic-Zeichner und Künstler Andreas Gefe seine neuen Werke aus.

Eröffnungsfest im Kulturhaus Maihof Küssnacht


Am Samstag, 17. September, findet das Eröffnungsfest statt. Die Feier beginnt um 10 Uhr. Ab 10.30 Uhr gibt es Livemusik mit Kevin Guerreiro. Um 17 Uhr konzertiert das Feinersteinstaub Gitarre Jazz Duo. Weiter geht es um 20 Uhr: Angesagt ist Livemusik mitKimFöllmi.DerkrönendeAbschluss ist um 21.30 Uhr mit einem OM-Singen- Ritual. Das Kulturhaus ist den ganzen Tag geöffnet. Gezeigt wird Kunst von den lokalen Künstlern Roger Harrison, Thomas Baggenstos und Nicolas Wittwer. Kinder können an einem Malereiworkshop teilnehmen. Weiter ist der Kunstshop für die Öffentlichkeit zugänglich, und natürlich ist eine Besichtigungstour des Hauses möglich.

Bote der Urschweiz / Edith Meyer

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Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

24.08.2022

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