Diese drei Figuren, welche auf dem Cartoon von Anna Hartmann zu sehen sind und den Auftakt zur aktuellen Ausstellung im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz, «Made in Witzerland», bilden, kennen Klein und Gross. Foto: zvg o
Diese drei Figuren, welche auf dem Cartoon von Anna Hartmann zu sehen sind und den Auftakt zur aktuellen Ausstellung im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz, «Made in Witzerland», bilden, kennen Klein und Gross. Foto: zvg o

Dies & Das

Humor ist so spontan wie individuell

Ausstellung «Made in Witzerland» gibt einen vielseitigen Einblick ins Thema Humor.

Eigentlich kann Humor doch gar nicht ausgestellt werden, aber das Forum der Schweizer Geschichte hat mit «Made in Witzerland » eine Form gefunden, die jeden Besucher anregt, darüber nachzudenken und vor allem immer wieder herzhaft zu lachen.

Weder das geplante 25-Jahr-Jubiläum des Museums noch die Vernissage der aktuellen Ausstellung «Made in Witzerland» konnte das Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz durchführen. Dabei hätte sich gerade die facettenreiche Welt von Humor, Witz und Satire bestens zum Feiern geeignet, auch wenn es wohl ein Kunststück ist, Humor darzustellen und zu zeigen. Die Verantwortlichen von «Made in Witzerland» haben es aber geschafft, mit einer vielfältigen und multimedialen Ausstellung einen differenzierten Blick auf die humorvolle Seite der Schweiz zu werfen. Das Spektrum reicht von Karikaturen aus dem 19. Jahrhundert über unvergessliche Figuren wie HD Läppli oder Clown Grock bis hin zu zeitgenössischen Cartoons und der Kombination von Kunst und Humor, die einem mit einem Augenzwinkern begegnet. Herzhaft gelacht werden kann auch fast stundenlang in der guten alten Fernsehstube, in der Ausschnitte von zahlreichen beliebten, ehemaligen und aktuellen, Schweizer Comedy-Sendungen und Kinokomödien gezeigt werden.

Humor in seiner ganzen Vielfalt


Thematisiert werden aber auch Alltagskomik, schweizerische Stereotypen, der «Kantönligeist » und Klischees oder politisch und sozial unkorrekte Witze, ja gar der sogenannte Latrinenhumor, bei dem einem das Lachen im Hals steckenbleibt. Ebenso widmet sich die Ausstellung dem (vermeintlich?) ungleichen Humor von Mann und Frau, aber auch der kindlichen Auffassung von Ironie und Situationskomik und natürlich gibt es (Kinder-) Witze noch und noch zu lesen. Einen beachtlichen Teil nimmt auch das weltweit älteste, notabene schweizerische, Satiremagazin, der Nebelspalter, ein, und «Made in Witzerland » hat es mit seiner treffenden Reise durch das vielschichtige Thema Humor, das niemanden kalt lässt, gar auf das Titelbild der aktuellen Ausgabe geschafft. Und das nicht nur, weil Schwyz ihm, dem «Nebi», so viel Platz an dieser Ausstellung einräume, wie dieser mit einer ebenso grossen Portion Humor kontert.

Für Klein und Gross


Nebst der Ausstellung, die nun, Corona sei «dank», erfreulicherweise bis am 24. Januar 2021 dauert, wird wie immer parallel dazu ein attraktives Rahmenprogramm angeboten. So vermitteln beispielsweise Fachreferenten oder -referentinnen verschiedene Ausstellungsthemen in Kurzform oder können Schulen spannende Workshops absolvieren. Diese sind inzwischen so beliebt, dass «Comics zeichnen» bei den zwei renommierten Illustratoren Anja Wicki und Andreas Kiener innert Kürze ausgebucht war und es auch beim Angebot «Poetry Slam» für die Sekundarstufe beim bekannten Kabarettisten und Moderator Valerio Moser nur noch wenige freie Plätze hat. Zusammenfassend kann einzig noch gesagt werden, dass es wohl gerade in der momentan doch für viele schwierigen Zeit wichtig ist, den Humor nicht zu verlieren oder wie es der Nebelspalter sagt: «Made in Witzerland», diese begehbare Bestandesaufnahme des Schweizer Humors sei ein wirksames Therapeutikum.

Einsiedler Anzeiger / mm

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Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

04.09.2020

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www.schwyzkultur.ch/RqFmNs