Einer der Höhepunkt von Karin Schwitters Dirigententätigkeit in Schübelbach: das Konzert mit Nicolas Senn (links im Bild) im Mai 2017. Bild Archiv
Einer der Höhepunkt von Karin Schwitters Dirigententätigkeit in Schübelbach: das Konzert mit Nicolas Senn (links im Bild) im Mai 2017. Bild Archiv

Musik

«Ich hatte mir mein letztes Jahr ganz anders vorgestellt»

Nach fast zwölf Jahren verlässt Dirigentin Karin Schwitter die Harmoniemusik Schübelbach-Buttikon (HMSB). Das Abschiedskonzert gestern Sonntag musste corona-bedingt abgesagt werden.

 Im Januar 2009 hat Karin Schwitter den Taktstock der HMSB übernommen. «Irgendwann braucht es für beide Seiten einen Wechsel», erklärt die Dirigentin ihren Rücktritt. «Mein Beruf als Primarlehrerin fordert mich auch sehr, und als Dirigentin kann ich ja nicht einfach eine Probe auslassen, wenn ich müde bin», sagt die in Wilen wohnhafte Schwitter. Sie wolle nun die freie Zeit für sich nutzen und sich wieder vermehrt ihrem Instrument, der Oboe, widmen.

Eine der wenigen Frauen


Karin Schwitter ist eine der wenigen Frauen, die am Dirigentenpult eines Orchesters stehen. «Es ist schwierig zu sagen, weshalb so wenig Frauen dirigieren. Vielleicht trauen sie es sich zu wenig zu? Ich denke, das ist ähnlich wie in der Wirtschaft oder der Politik; in den Führungspositionen gibt es immer noch wenige Frauen», vermutet die 44-Jährige. «Ich persönlich hatte nie ein Problem. Wenn man seinen Job gut macht, spielt das Geschlecht keine Rolle.» Auf die Höhepunkte ihrer Dirigententätigkeit in Schübelbach angesprochen, resümiert sie: «Ich hatte viele gute Konzerte, durfte vielfältige Literatur einstudieren und auch Neues ausprobieren. Höhepunkte waren aber sicherlich das Konzert zusammen mit Nicolas Senn sowie die zwei Siege in der 3. Klasse Harmonie am Kantonalen Musikfest 2010 in Seewen sowie am Fest der Musik 2014 in Küssnacht.»

Letztes Konzert vor einem Jahr


Gestern Sonntag hätte Karin Schwitter die Schübelbachner Musiker zum letzten Mal dirigiert. Doch ihr Abschiedskonzert musste corona-bedingt abgesagt werden. «Aber es passt zu diesem speziellen Jahr», sagt sie und gibt zu: «Ich hatte mir mein letztes Jahr ganz anders vorgestellt.» So musste bereits das musikalische Highlight des Jahres, das Fest der Musik in Lachen und Altendorf, abgesagt werden. «Das war schon sehr schade», blickt Karin Schwitter zurück, die als Mitglied der Musikkommission des Kantonalen Musikverbandes unter anderem auch für die Auswahl der Aufgabestücke und die Verpflichtung der Juroren mitverantwortlich gewesen wäre. Die zwei Selbstwahlstücke und das Aufgabestück, die die HMSB am Fest der Musik darbieten wollte, wären Teil des Abschiedskonzertes gewesen. Wie die meisten Vereine hatte der Schübelbachner Musikverein heuer nur einen einzigen Auftritt, und zwar am Weissen Sonntag in Buttikon. Das letzte Konzert, das Karin Schwitter dirigiert hat, war das Adventskonzert im vergangenen Jahr.

Offizielle Verabschiedung folgt


Richtig von ihren Musikern verabschieden konnte sich die Dirigentin nicht. «Mir wurde zwar immer mehr bewusst, dass das Konzert wahrscheinlich nicht stattfinden kann, aber das Ende kam dann doch abrupt», blickt sie zurück. Sie habe seit dem Sommer jede Probe genossen. Die Harmoniemusik hat geplant, Karin Schwitter am nächsten Konzert offiziell zu verabschieden. Wann das sein wird, weiss heute noch niemand …

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Irene Lustenberger

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Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

16.11.2020

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