Adi Oechslin mit seinem ersten Öl-Bild «Bockmattli» im Garten seines Sommerhäuschens in Bäch. Bild Raffaela Heusser
Adi Oechslin mit seinem ersten Öl-Bild «Bockmattli» im Garten seines Sommerhäuschens in Bäch. Bild Raffaela Heusser

Kunst & Design

«Ich male dann, wenn ich Lust dazu verspüre»

Adi Oechslin ist Landschaftsmaler aus Wollerau und eröffnet am 10. September seine 17. Ausstellung. Dort wird er Bilder in Öl vom Wägital und Umgebung zeigen.

Adi Oechslin liebt die Natur bereits seit seiner Kindheit. Sein Vater ging mit ihm und seinen Geschwistern gerne Wandern. Hügel, Wiesen, Pilze und Bäume fand er immer schon faszinierend. Bereits damals zeichnete sich auch sein Talent fürs Malen ab. Zahlreiche Kinderbilder bindet er auch heute noch in seine Ausstellungen ein. «Eines meiner Kinderbilder, ein Löwe, wurde von einem Kunstkritiker sogar zu meinem besten erklärt», erzählt der Pensionär, der sich in seinem Sommerhäuschen in Bäch am wohlsten fühlt. Dieses hat er teilweise mitgebaut. Als gelernter Zimmermann war das kein Problem für ihn.

Malt nur noch mit Öl

Lange malte Oechslin nach seiner Kindheit nicht mehr, doch dann begann er in den Ferien plötzlich mit den Wasserfarben seiner Kinder zu experimentieren. Er bannte die Landschaft, in der sie sich befanden, auf Papier und war höchst unzufrieden. «Das sah nach nichts aus», lacht Oechslin. «Doch dann bekam ich irgendwann von einem Profi wertvolle Tipps und plötzlich klappte es. Und zwar mit Öl, denn ich fand, alle Künstler müssten mit Öl malen.» Adi Oechslin hatte ein reges Berufsleben, wechselte als bald vom Zimmermann zur Polizei. Einige Jahre lang war er Alpiner Rettungschef und hat zusätzlich mit seinem Sohn und Kollegen diverse Wanderwege im Wägital markiert. Eine weitere Leidenschaft des Malers ist der Sport. «Als junger Spund war ich in über zehn Sportarten aktiv», sagt Oechslin. Zahlreiche Preise und Medaillen habe er beispielsweise im Skisport gewonnen. «Der Vater war immer sehr stolz auf mich und feierte jeden meiner Siege. Manchmal war man sich nicht sicher, ob er gewonnen hat oder ich», schmunzelt der Pensionär. «Und das, obwohl er immer sagte, ich solle mich zurückhalten und mir nicht den Kopf einschlagen.» Seinem Vater hatte Oechslin auch die erste Vernissage mit seinen Bildern zu verdanken. Stolz hatte dieser damals einen befreundeten Galeristen angerufen und den Sohn gerühmt. Danach durfte Adi Oechslin seine Bilder in dessen Galerie präsentieren.

Braucht keine Inspiration

Er lasse sich nicht von etwas Speziellem inspirieren, sagt Oechslin. «Ich male dann, wenn ich Lust dazu verspüre. Manchmal monatelang kein Bild und dann packt es mich, und ich lege richtig los», so Oechslin. «Zwar male ich auch auf Bestellung, aber es fällt mir viel leichter, wenn ich eine Beziehung zu dem Ort habe, den ich auf die Leinwand bringen soll.» Oechslin setzt sich nicht stundenlang auf einen Hügel, um das Tal dahinter zu malen. Er macht stattdessen ein Foto, und dieses dient ihm dann zu Hause als Vorlage. «Das Schwierige war für mich lange Zeit, Tiefe in die Bilder zu bringen und den Massstab richtig umzusetzen. Das habe ich jetzt aber sehr gut im Griff», resümiert der Maler. «Ich denke, meine Bilder sind vorzeigbar.»

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Kunst & Design

Publiziert am

07.09.2011

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