Von links: Gemeinsam legten Lech Antonio Uszynski (Viola), Sarah Kilchenmann (Violine), Xiaoming Wang (Violine), Michael Salm (Violine), Sebastian Bohren (Violine), Maja Weber (Cello), Clemens Weigel (Cello), Flavia Grubenmann (Violine), Pablo Salvá Peralto (Viola) und Samuele Sciancalepore (Kontrabass) einen Zauber über die St. Marzelluskirche. Bild: Melanie Schnider
Von links: Gemeinsam legten Lech Antonio Uszynski (Viola), Sarah Kilchenmann (Violine), Xiaoming Wang (Violine), Michael Salm (Violine), Sebastian Bohren (Violine), Maja Weber (Cello), Clemens Weigel (Cello), Flavia Grubenmann (Violine), Pablo Salvá Peralto (Viola) und Samuele Sciancalepore (Kontrabass) einen Zauber über die St. Marzelluskirche. Bild: Melanie Schnider

Musik

Kunstwerk erschaffen

Musik auf Weltklasseniveau erfüllte diesen Sonntag die Pfarrkirche St. Marzellus.

Das «Stradivari Quartett» tritt weltweit auf. Die Elbphilharmonie in Hamburg, das Wiener Konzerthaus, die Kioi Hall in Tokyo oder das Metropolitan Museum in New York sind nur wenige der namhaften Auftrittsorte. Diesen Sonntagabend traten die Cellistin Maja Weber, der Bratschist Lech Antonio Uszynski und die beiden Violinisten Sebastian Bohren und Xiaoming Wang gemeinsam mit sechs weiteren befreundeten Musikern als Kammerorchester in der Pfarrkirche St. Marzellus auf.

Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt


Es war ihr allererstes Neujahrskonzert für Gersau und zugleich ihr erster Auftritt als zehnköpfiges Kammerorchester. «Sie haben uns völlig überrascht», strahlte der Gersauer Erwin Nigg, der als einer der Organisatoren an der Durchführung des Konzerts beteiligt war. Die Pfarrkirche St. Marzellus war so gut wie komplett belegt. Mucksmäuschenstill war das grosse Publikum, als die Musiker mit der Ouvertüre von Ludwig van Beethoven das Neujahrskonzert eröffneten. In ihrer Schönheit ergoss sich die Musik über die reich besetzten Kirchenbänke und bezauberte die Zuhörer. Auffallend dabei war, dass das Kammerorchester ganz ohne die Anweisungen eines Dirigenten musizierte. Doch wie ist dies möglich? Kurze, intensive Blickkontakte, ein Lächeln, ein kaum merkliches Zunicken und feine Lippenbewegungen waren zu beobachten, während die Zehn dabei waren, ein musikalisches Kunstwerk zu erschaffen. Als das melancholische «Adagio for Strings» des US-amerikanischen Komponisten Samuel Barber ertönte, legte sich Trauer und Schwermut über das Publikum. Die Melodie zeugte von grosser Emotionalität und starker Aussagekraft. Es war eine Musik, die Zuschaueraugen schliessen und gar Tränen fliessen liess. Anschliessend folgte das romantische und lebhafte «Konzert für Viola und Orchester» von Johann Christian Bach, einem Komponisten aus der Vorklassik. Der Bratschist Lech Antonio Uszynski trat solistisch auf und wurde dabei perfekt vom Stradivariorchester begleitet. Das Neujahrskonzert endete mit Standing Ovations der Zuschauer, einer anschliessenden Zugabe und den Worten des Violinisten Sebastian Bohren: «Wir hoffen sehr, dass dieses Neujahrskonzert zu einer Tradition in Gersau werden wird.»

Bote der Urschweiz / Melanie Schnyder

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

14.01.2020

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www.schwyzkultur.ch/ZQUSrZ