Die zehnte Ausgabe der Orgelnacht in der St. Meinradskirche in Pfäffikon liess einmal mehr die Herzen vieler Musikliebhaber höher schlagen.  Bild zvg
Die zehnte Ausgabe der Orgelnacht in der St. Meinradskirche in Pfäffikon liess einmal mehr die Herzen vieler Musikliebhaber höher schlagen. Bild zvg

Musik

Alle Register gezogen

Die zehnte Ausgabe der Orgelnacht in der St. Meinradskirche in Pfäffikon liess einmal mehr die Herzen vieler Musikliebhaber höher schlagen.

Gestartet wurde der Abend mit den jüngsten Zuhörern. Oder besser gesagt mit einem «gemischten Doppel» an Enkeln und Grosseltern, denn die von Barbara Bucher erzählte Geschichte «Die fürchterlichen Fünf» schien wie geschaffen für ein generationenübergreifendes Publikum zu sein. Passende Orgelmelodien untermalten die Bilder der am seidenen Faden hochkrabbelnden Spinne oder der lachenden Hyäne, welche mit ihren Freunden versuchte, ein Omeletten- Restaurant zum Laufen zu bringen. Der Blick der Dreikäsehochs wanderte immer wieder neugierig zum «Balkon mit den silbernen Rohren» – wie ein Kind die Empore mit den Orgelpfeifen nannte –, wo Organist Bernhard Isenring Bild und Text gekonnt mit heiterer Musik verknüpfte.

Wandelbare Königin der Instrumente


Das bewährte Konzept der Orgelnacht mit den 30-minütigen exquisiten Vorträgen von 18.30 Uhr bis um Mitternacht ging auch heuer trotz 3G-Regelung programm- und zuschauermässig auf. Barocke Töne auf der Blockflöte trafen beispielsweise auf eine überraschende Orgelmesse eines Schulmeisters oder man ritt auf rasenden Akkordeonrhythmen durch die Dämmerung, um am Ende von der Windmusik in die Nacht getragen zu werden. Nicht weniger als zwölf Organistinnen und Organisten liessen die Vielfalt der Späth-Orgel erstrahlen. Dabei durfte die «Königin der Instrumente » durchaus auch einmal die zweite Geige spielen und als Begleitinstrument fungieren. Dies unterstrich jedoch geradezu die Wandelbarkeit der ansonsten oft (nur) als sakrales Kunstwerk wahrgenommenen Orgel. Mit den vielen Instrumentalvirtuosinnen und -virtuosen und den drei Vokalformationen, inklusive Kirchenchor Pfäffikon, boten die rund sechs Stunden Musik einen reichen und äussert kurzweiligen Streifzug durch verschiedene Epochen und musikalische Stilrichtungen. Begeisterte Reaktionen und lang anhaltender Applaus der zahlreichen Hörerinnen und Hörer blieben nach den Vorträgen jedenfalls nicht aus. In Erinnerung bleibt die Orgelnacht als ein lange vermisstes gemeinschaftliches Eintauchen in einen einzigartigen Klang, in eine Tonfülle und Musik, die einem schlicht und einfach Freude schenkt.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Gabi Corvi

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

25.10.2021

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