Die Gruppe Lehrmittel Fasnacht beim Studium des Lehrplans. Foto: Walter Kalbermatten
Die Gruppe Lehrmittel Fasnacht beim Studium des Lehrplans. Foto: Walter Kalbermatten

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Ein Lehrmittel für die Fasnacht!

Braucht es ein Lehrmittel für die Fasnacht? Die Goldmäuder sind davon überzeugt. Deshalb spannen Goldmäuder und Einsiedler Lehrer zusammen . Damit soll ein Kulturgut an nächste Generationen vermittelt werden können.

Die Einsiedler Fasnacht ist ein Kulturgut, das weit über hundert Jahre vom Volk gelebt, ja sogar «zelebriert» wird. Die Fasnacht ist zwar keine Einsiedler Erfindung, aber sie hat im Laufe der Jahrhunderte ihr hiesiges Gepräge erhalten. Die früheste Erwähnung stammt aus dem Jahre 1552, als «junge Gesellen mit Fasnachtsschellen» im Kloster auftraten. Die ersten Fasnachtsspiele kamen dann im 17. Jahrhundert auf. Zwischen 1687 und 1701 schrieb Wolfgang Lienhard einige «Fasnachts Actiönli» und inszenierte diese auch. Trotz des grossen Widerstandes der Kirche setzten sich diese aber durch und wurden zu den eigentlichen Vorläufern unserer Fasnachtsumzüge und Fasnachtsunterhaltungen. Auch die diversen Schnitzelbänke sind sicher «Nachfahren» der damals aufgeführten Fasnachtsspiele.

Warum ein Lehrmittel?


Man möchte den Kindern diese jahrhundertealten Traditionen weitergeben, Ursprung und Hintergründe erklären und sie somit sensibilisieren, die Einsiedler Fasnachtskultur zu verstehen und auch zu leben. So hat sich eine Gruppe, bestehend aus Fasnächtlern der Goldmäuder sowie Lehrerinnen und Lehrern der Einsiedler Schulen, zusammengeschlossen, um ein Lehrmittel zu schaffen, das den Kindern Idee und Anleitung geben und erklären soll, wie Fasnacht in Einsiedeln funktioniert und gelebt wird. Die Gruppe ist sehr daran interessiert, auch andere Inputs von Fasnächtlern zu erhalten. Da die Fasnacht sehr stark mit Geschichte verknüpft ist, bildet sie eine gute Basis, um das Verständnis von früher und heute zu vermitteln. Das Lehrmittel Fasnacht wird durch die Schulen des Bezirkes Einsiedeln sehr begrüsst.

Sammeltag ist am Samstag, 22. Januar


Als erste Aktion soll für die einzelnen Schulhäuser in Form von «Fasnachtskisten» ein Fundus geschaffen werden, damit die Fasnacht anhand von Larven und anderen Utensilien den Kindern im Unterricht «gezeigt» werden kann. Mit Larven sind die traditionellen, selbstgemachten und urtümlichen Süühudi- und Tüüfellarven gemeint. Utensilien sind Accessoires, die typisch zum Einsiedler Hudi passen («äs uralts Hüetli, äs Abäbinderli oder en alte Paraplüü») – Kleider, die nicht mehr gebraucht werden. Der Startschuss zur Sammelaktion soll am kommenden Samstag, 22. Januar, erfolgen. Die Initianten freuen sich über viele Masken und Utensilien, die vor dem Schulhaus Nordstrasse, von 9 bis 11.30 Uhr, abgegeben werden können. Das OK ist vor Ort und freut sich jetzt schon auf viele Begegnungen (vielleicht sogar mit einer kurzen Geschichte zum Gebrachten). Es bedankt sich schon jetzt herzlich für die Unterstützung.

Einsiedler Anzeiger / gm

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste
  • Dies & Das

Publiziert am

18.01.2022

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