Applaus für Pascal Knüsel (rechts): Er ist der neue Präsident der Küssnachter St. Niklausengesellschaft. Bilder: Erhard Gick
Applaus für Pascal Knüsel (rechts): Er ist der neue Präsident der Küssnachter St. Niklausengesellschaft. Bilder: Erhard Gick

Brauchtum / Feste

Küssnachter Klausjäger schwelgten nicht nur in Erinnerungen

Kein Umzug, dafür eine GV: Die Mitglieder und der Vorstand der St. Niklausengesellschaft Küssnacht hatten einiges zu berichten.

2020 ausgefallen, 2021 abgesagt. Corona sorgt auch bei den Küssnachter Klausjägern für Sorgenfalten. Deren Präsident René Räber freute sich am Freitagabend («Bote» von Samstag) trotzdem: «Wenigstens unsere Generalversammlung können wir dieses Jahr durchführen, das ist doch erfreulich.» Die letztjährige Version war lediglich eine Videobotschaft. So war es nicht verwunderlich, dass unter den rund 450 zugelassenen Klausjägern (Zertifikatspflicht und Zulassungsbeschränkung) eine ausgelassene Stimmung herrschte.

Fantastische Zahlen und Fakten zum letzten Umzug


In einem ersten Teil schwelgte denn auch René Räber traditionsgemäss in Erinnerungen, vorwiegend natürlich an den letzten, grandiosen Klausjägertag in Küssnacht, der bisher alle Rekorde schlug. Rund 20000 Besucherinnen und Besucher und einen bisher kaum erreichen, ebenfalls rekordmässigen Auftritt der Klausjäger hatte René Räber zu vermelden. «Sagenhafte 275 Iffelenträger, 25 Schafgeislechlepfer, 27 Chrüzlistreicher, 11 Fackelträger, 1 Samichlaus und 5 Schmutzli, 90 Musikanten, 315 Senten-Träger, 705 Klopfen- Trychler, 275 Hörner und so weiter und sofort», schwärmte René Räber. Insgesamt waren es 1752 Beteiligte. Auch der Nachwuchs hatte 2019 am Nachmittag einen starken Auftritt mit 435 Jugendlichen. 2020 sollen es im kleinen Rahmen 235, davon 197 Trychler, beim «wilden » Umzug gewesen sein. «Der Umzug vom kommenden Freitag ist abgesagt. Dem Vorstand ist es verboten, irgendwelche Aktivitäten im Dorf zu organisieren», gab Räber am Freitagabend bekannt. Stattfinden darf allerdings der Schülerumzug. Dieses Jahr allerdings in einer besonderen Form. Alle Schülerumzüge beginnen wie auch das normale Schülerklausjagen um 14.15 Uhr. Im Anschluss wird ein Klausjäger-Znüni beim jeweiligen Schulhaus verteilt: • Route Dorfhalde: Dorfhalde–Hofstrasse– Seebodenstrasse–Rosengarten– Rigigasse–Hofstrasse–Dorfhalde • Route Ebnet: Chaspersmatte–Siegwartstrasse– Kelmattstrasse–Trychlepark– Kelmattstrasse–Chaspersmatte • Route Seematt 1: Seematt 1–Seemattzopfweg– Seeplatz–Quaistrasse–Monséjour– Chlausjägergasse–Unterdorf– Seeplatz–Seemattzopfweg–Seematt 1 • Route Seematt 2: Seematt 2–Seemattzopfweg– Pflegezentrum Seematt– Seemattweg–Seematt 2

Herrliche Kunstwerke gefertigt


Die von der St. Niklausengesellschaft Küssnacht im Dezember 2019 organisierte Infuln-Ausstellung im Tunnel Burg war ein voller Erfolg. Diese Bilanz zog die St. Niklausengesellschaft am Freitagabend. Iffelen sind denn auch die Kunstwerke, welche jeweils am grossen Umzug für staunende Augen sorgen. Das Handwerk, die Anfertigung und Restaurierung von Iffelen, wurde auch im laufenden Jahr gepflegt. Hanstoni Gamma, Iffelenchef, präsentierte das Resultat des diesjährigen Kurses. «Coronabedingt konnten wir den Kurs erst im Juni starten, sind aber rechtzeitig fertig geworden. 15 Iffelen sind entstanden beziehungsweise restauriert worden.» Kassier Thomas Rüegg präsentierte am Freitagabend gleich zwei Rechnungsabschlüsse. Finanziell müsse sich die Gesellschaft keine Sorgen machen, wusste er zu berichten. Infolge Absage des Hauptumzuges könne der Znünibon bis 31. Dezember in den Küssnachter Gaststätten und den Geschäften von Marktplatz Küssnacht zum Gegenwert von 16 Franken eingelöst werden, sagte daraufhin Präsident René Räber. Und Thomas Rüegg wunderte sich über die Rückmeldungen 2019 und die Einlösung der «Fressbons». «Coiffeurbesuche, Blumensträusse, Rasuren etc. – die Klausjäger haben sich verschönert», wunderte sich der Kassier und löste mit dem Katalog eine Lachsalve unter den Mitgliedern aus.

Rösli Sidler als ausserordentliches Ehrenmitglied


Wir berichteten am Samstag, dass René Räber seinen Rücktritt als Präsident bekannt gab und Klausenschreiber Pascal Knüsel sein Nachfolger wurde. Er ist erst der fünfte Präsident der Gesellschaft. Neuer Schreiber wurde Luca Barmettler. Rösli Sidler wurde als bisher einzige Frau als ausserordentliches Ehrenmitglied in die St. Niklausengesellschaft aufgenommen. Seit 30 Jahren näht Rösli Sidler Hirtenhemden und Infulngewänder für das Küssnachter Klausjagen.

Bote der Urschweiz / Erhard Gick

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

29.11.2021

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