Das Kammermusik-Ensemble «Accento musicale» mit (von links) Donat Nussbaumer, Meinrad Küchler, Rahel Marty-Landolt, Severin Suter und Urs Bamert führte unbekannte musikalische Schätze aus der Musikbibliothek des Klosters im Museum Fram auf. Foto: Andrea Kälin
Das Kammermusik-Ensemble «Accento musicale» mit (von links) Donat Nussbaumer, Meinrad Küchler, Rahel Marty-Landolt, Severin Suter und Urs Bamert führte unbekannte musikalische Schätze aus der Musikbibliothek des Klosters im Museum Fram auf. Foto: Andrea Kälin

Musik

Perlen aus der Musikbibliothek

Am Samstagabend konzertierte das Schwyzer Kammermusik-Ensemble «Accento musicale» mitten in der Ausstellung im Museum Fram. Dabei kamen wahre musikalische Trouvaillen aus dem Klosterarchiv zur Aufführung.

Die Formation, die diesmal in der Besetzung mit Donat Nussbaumer und dem einheimischen Meinrad Küchler an den Violinen, der Bratschistin Rahel Marty-Landolt, dem Cellisten Severin Suter und Urs Bamert an der Klarinette auftrat, präsentierte lauter Werke aus der Musikbibliothek des Klosters. Manche Perlen waren gar nur in Handschriften vorhanden, von anderen lagert ein Erstdruck im Kloster. Wertvolle Beratung in der Auswahl erhielten die Aufführenden dabei vom Kurator der Ausstellung, Pater Lukas Helg, der den Abend sichtlich genoss. So gelangten denn auch sehr spezielle und teils gar unbekannte Werke zur Aufführung: Beispielsweise ein viersätziges, äusserst gehörfälliges Klarinettenkonzert des Innsbrucker Benediktinerpaters Martin Goller oder ein «Allegro moderato» aus einem Streichquartett des englischen Komponisten Robert Lucas Pearsall, dessen Nachlass im Kloster Einsiedeln aufbewahrt wird.


Auch Raff aufgeführt


Vom Lachner Komponisten Joseph Joachim Raff kam mit dem dritten Streichquartett ein wahrer Brocken zur Aufführung, der von den Zuhörern wie auch von den Musikern einiges abverlangte. Eindrücklich dann Mozarts «Andante» zu seiner «Pariser» Sinfonie, das jedoch lediglich als «Alternativ-Satz» fungiert, weil es dem Auftraggeber nicht passte. Eingängig und manchmal beinahe ländlerhaft anmutend zum Schluss das viersätzige Klarinettenquintett des wenig bekannten Norditalieners Paolo Stramezzi. Urs Bamert agierte als versierter Ansager und vermittelte der stattlichen Anzahl Kammermusikliebhaber wertvolle musikhistorische Hintergrundinformationen. Das Quintett harmonierte wunderbar und beeindruckte im besonderen Ambiente mitten in der Ausstellung mit ausdrucksstarken Interpretationen, bestechender dynamischer Bandbreite, grosser Perfektion und leidenschaftlicher Spielweise. Die Konzertbesucher verdankten das hochkarätige, über neunzigminütige Kammermusikkonzert schliesslich mit langanhaltendem und herzlichem Applaus.


Einsiedler Anzeiger / ank

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.09.2019

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