Schon im Fasnachtsspiel von 2019 traten die Nüssler prominent auf. Bild: Josias Clavadetscher
Schon im Fasnachtsspiel von 2019 traten die Nüssler prominent auf. Bild: Josias Clavadetscher

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Fasnachtsspiel nicht verschoben

Japanesen und Schwyzer Nüssler wollen 2022 Synergien nutzen.

Josias Clavadetscher Ende Februar 2019 haben die Schwyzer Japanesen das Fasnachtsspiel «Was ächt Schwyz» aufgeführt. Mit 4500 Zuschauern war das eine erfolgreiche Wiederbelebung der inzwischen 164-jährigen Spieltradition. Das entstaubte Freilichttheater bot etliche Neuerungen und kam frisch und witzig daher. Dieser Erfolg hat umgehend zum Entschluss geführt, dass die nächste Spielsaison schon auf 2022 angesetzt worden ist. Damit soll der erlangte Schwung ausgenützt werden. Ein längerer Unterbruch soll vermieden werden, um nicht immer wieder von unten aufbauen zu müssen.

Keine Kollision mit dem Nüssler-Jubiläum


Inzwischen hat die Corona-Situation aber dazu geführt, dass das 2021 geplante Jubiläum «100 Jahre Schwyzer Nüssler» um ein Jahr verschoben werden musste. Genau in die Fasnacht 2022, wenn auch die Japanesen wieder spielen wollen. Wie sieht es da mit den Plätzen, der Infrastruktur, den Terminen, den Proben und dem Personalaufwand aus? Erfreulich: Die beiden Fasnachtsvereine haben sich gefunden. Die Japanesengesellschaft und die Schwyzer Nüssler haben sich ausgesprochen und «sind eine relativ enge Kooperation» eingegangen, wie Spiel-Produzent Roger Bürgler erklärte. Das ist möglich, weil man sich terminlich nicht in die Quere kommt. Bühne und Tribüne werden erst Mitte Januar 2022, nach dem Ersten Fasnachtstag, aufgebaut. Die Dernière ist auf den Fasnachtssonntag angesetzt, am Güdelmontag ist die Spielsaison abgeschlossen. Auch das verschobene Nüssler-Jubiläum (28. bis 30. Januar 2022) kommt gut am Fasnachtsspiel vorbei, das erst am 17. Februar Premiere hat und dann noch sieben- oder achtmal gespielt wird. Ein Vorteil ist die lange Fasnacht 2022, die genug Platz bietet, damit es keine Kollisionen gibt.

Tribüne gemeinsam nutzen


Im Gegenteil, man wird gegenseitig voneinander profitieren können, wie es OK-Präsident Karl Schönbächler schildert. So ist geplant, die Zuschauertribüne bereits für das Nüssler-Jubiläum aufzubauen. Oder umgekehrt soll die Greifler-Hütte oder auch die Bogen-Bar über die Jubiläumsanlässe hinaus stehen gelassen werden, um sie als Garderobe und Backstage für das Spiel nutzen zu können. Für das Fasnachtsspiel sind die Vorbereitungen angelaufen. Das OK-Präsidium liegt wiederum bei Karl Schönbächler, die Regie und künstlerische Leitung bei Urs Kündig. Roger Bürgler ist Autor und Produzent, Conny Lüönd ist Produktionsassistentin, und neu ist Silvio Vanoli OK-Vizepräsident und Marc Nideröst Finanzchef.

Ganzes Produktionsteam wieder an Bord


Wie Roger Bürgler bestätigt, sieht das Produktionsteam identisch aus wie 2019. David Bürgler hat die musikalische Leitung, Sonja Bolfing ist für die Choreografie, Zita Breu für die Ausstattung zuständig. Donatella Mognol ist Visagistin, Ruth Feubli ist Regieassistentin, Stephan Schlegel ist Sicherheitschef, Urs Strüby ist für die Bauten und die Infrastruktur und Nicole Deck für das Sponsoring zuständig. Sie wird viel zu tun haben: Das Fasnachtsspiel 2022 rechnet mit einem Budget von 525000 Franken.

Keine Fortsetzung von 2019


Für die Aufführung ist ein etwa 25-köpfiges Ensemble vorgesehen, gestützt durch eine Vielzahl von Statisten. Wie vorletztes Jahr rechnet man mit total 120 Mitwirkenden auf und hinter der Bühne. Mit dabei sind wieder eine Liveband, Gesang und Tanz. Die neue Produktion soll aber nicht eine Fortsetzung von «Was ächt Schwyz» werden, sondern eine neue, fasnächtlich-witzige Revue zu einer neuen Thematik. Auf die bei der letzten Aufführung imposanten Effekte einer riesigen Illumination werde man verzichten, bestätigte Bürgler, «aber es ist wiederum etwas Wuchtiges vorgesehen». Regie und Autor wollen mit modernen Elementen arbeiten, mehr wolle man dazu nicht verraten. Sicher nicht mehr dabei sein wird der früher übliche japanesische Hofstaat. Die Japanesen treten jedoch als Veranstalter und Träger der Tradition auf. Gespielt werden soll erneut auf dem südlichen Teil des Hauptplatzes, wie schon 2019. Damit wird der Strassenverkehr nur marginal gestört. Im nächsten Sommer soll der Text vorliegen, und im August sollen die Rollen besetzt werden. Ab Oktober 2021 will man proben.

Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste
  • Bühne

Publiziert am

07.11.2020

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