Ursula Schilter, Präsidentin der Stiftung Maler Hans Schilter (von links), begrüsste das Publikum im Rathaus Arth, neben ihr Gemeindepräsident Ruedi Beeler und Landammann Kaspar Michel, sitzend lauscht Frederike Schilter, Hans Schilters Frau, den Worten ihrer Tochter. Bild: Silvia Camenzind
Ursula Schilter, Präsidentin der Stiftung Maler Hans Schilter (von links), begrüsste das Publikum im Rathaus Arth, neben ihr Gemeindepräsident Ruedi Beeler und Landammann Kaspar Michel, sitzend lauscht Frederike Schilter, Hans Schilters Frau, den Worten ihrer Tochter. Bild: Silvia Camenzind

Kunst & Design

Schilters Landschaftsbilder haben nichts an Kraft verloren

Die Landschaft, in der er lebte, hat den Kunstmaler Hans Schilter inspiriert. Eine Ausstellung im Rathaus zeigt rund 30 Landschaftsbilder. Die meisten davon sind Leihgaben aus Privatbesitz.

Frederike Schilter freute sich: Sie hatte gehofft, dass einige zur Gedenkausstellung zu Ehren ihres verstorbenen Ehemannes, des Künstlers Hans Schilter (1918–1988), kommen. Es kamen aber derart viele, dass die Vernissagebesucherinnen und -besucher am Freitagabend dicht gedrängt im Gang des Rathauses und sogar im Treppenhaus standen. Das Interesse zeigt, dass der Goldauer Maler noch immer sehr präsent ist. Zahlreiche der Anwesenden hatten den Künstler noch persönlich gekannt, viele haben Schilter-Bilder an den Wänden in ihrem Zuhause. Insbesondere diese Landschaftsbilder, die Darstellung der engeren Heimat, die im Fokus der Arther Ausstellung stehen, geben den heutigen Betrachtern einen direkten Bezug zum Künstler. Vor 50, 60 Jahren geschaffene Bilder haben in ihrer Reduktion und dank der Intensität der Farben noch immer Gültigkeit und Kraft.


«Bedeutendster Schwyzer Maler des 20. Jahrhunderts»


Markant ist Schilters Werk im öffentlichen Raum. Landammann Kaspar Michel begegnet dem Maler Hans Schilter täglich mehrmals in verschiedener Form, wie er in seiner Ansprache erklärte. Der Regierungsrat des Kantons Schwyz stand zu Lebzeiten Schilters mit dem Künstler in engem Austausch. Zahlreiche Auftragsarbeiten zeugen davon. Michel bezeichnete Schilter als eine der ganz grossen Figuren der Innerschweizer Kulturlandschaft. Als Landammann nehme er sich das Recht, ihn im Namen der kunstbewussten Schwyzer Bevölkerung als «den wohl bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts in unserem Kanton zu bezeichnen ». Michel ergänzte: «Eine Kunstlandschaft Kanton Schwyz wäre ohne Hans Schilter heute undenkbar.» Zu wichtig und zu unerlässlich sei sein Werk in unserer Kulturlandschaft, Schilter habe bahnbrechende Spuren hinterlassen. Die Arther Ausstellung zeigt die Landschaftsbilder. Die meisten davon sind in Privatbesitz und wurden von den Eigentümern für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt.


Lieber Vorfrühling als Spinat


Die Ausstellung dokumentiert die Entwicklung des Künstlers, von jungen Jahren bis zur vollen Reife, in der er seine Schwyzer Landschaften vermehrt auf die charakteristischen Merkmale abstrahierte und oft flächig darstellte. Ob er das bewusst oder unbewusst tat? Auf jeden Fall erinnert es an seine Glasmalerei. Die Ausstellung haben Ursula Schilter, Brigitte Wullschleger und Markus Bamert von der Stiftung Maler Hans Schilter kuratiert. Brigitte Wullschleger wies in ihren Erläuterungen zur Ausstellung noch auf ein besonderes Merkmal hin. Der Maler habe oft den Vorfrühling gemalt, davon zeugen die Schneefelder auf den Bergen. Der Sommer sei Schilter zu sehr Spinat gewesen.


Zwei Ausstellungen gleichzeitig


Die Ausstellung im Rathaus Arth ist bis am 19. Dezember während der Schalteröffnungszeiten frei zugänglich, zusätzlich ist sie an den Samstagen, 1. und 15. Dezember, von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Parallel läuft im Bundesbriefmuseum in Schwyz die Schwyzer Standesscheiben- Ausstellung noch bis Ende Juni.


Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

26.11.2018

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www.schwyzkultur.ch/LLQRTZ