Alexander Seidel führte das New Sagittarius Consort und das Vokalensemble Höfe sicher durch die Lukas-Passion. Bild Andreas Knobel
Alexander Seidel führte das New Sagittarius Consort und das Vokalensemble Höfe sicher durch die Lukas-Passion. Bild Andreas Knobel

Musik

Sich ganz der Passion hingegeben

Der erste Teil des über vier Jahre verteilten Passions-Zyklus der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Höfe bot mit der Lukas-Passion hochstehende, aber auch schwere Kost in ganz speziellem Licht.

Es ist ein ambitioniertes Unterfangen: Der Kirchenmusiker der evangelischreformierten Kirchgemeinde Höfe, Alexander Seidel, will innerhalb von vier Jahren alle vier Evangelien musikalisch zur Aufführung bringen. Den Auftakt machte am frühen Sonntagabend in der evangelisch-reformierten Kirche Wollerau der Passionszyklus I – Lukas mit der Lukas-Passion von Heinrich Schütz.


Auf bewährte Musiker gesetzt


Dafür hat Alexander Seidel erneut ein hochkarätiges Ensemble zusammengestellt, meist Musikerinnen und Musiker, mit denen er schon öfters zusammengearbeitet hat. So schuf das Vokalensemble Höfe gemeinsam mit dem New Sagittarius Consort Zürich das Fundament.Als Solisten brillierten Maximilian Vogler (Evangelist, Tenor) und Jürgen Orelly (Jesus, Bass). Daniel Trumbull (Orgel), Emanuele Forni (Laute) und Alex Jellici (Barockvioloncello und Viola da Gamba) untermalten die musikalische Szenerie. Die Leitung hatte selbstverständlich Alexander Seidel persönlich inne.


Volle Konzentration abverlangt


Als Einstimmung interpretierte das Ensemble vorerst «Exaudi Deus» von Orlando di Lasso, das Geistliche Konzert «Ich liege und schlafe» von Heinrich Schütz, und «Voce Mea» von Giovanni Croce. Die Lukas-Passion von Heinrich Schütz nahm natürlich am meisten Raum ein. Und dies im wortwörtlichen Sinne. Denn der Höfner Künstler Al Meier projizierte dazu seine passenden Bilder zum Thema «Kreuz» an die Decke, auch sonst war die Kirche in verschiedene Farben beleuchtet. Da es noch ziemlich hell war, ging diese Lichtinstallation zwar etwas unter, das Experiment habe sich jedoch gelohnt, meinte Meier nach der Aufführung. Dazu kam, dass die Lukas-Passion dem Publikum volle Konzentration abverlangte. Denn es ist vor allem durch eine Art Sprechgesang geprägt, der Text liess sich auch für das Publikum vom Blatt ablesen. Das heisst, dieses Werk mit dem naturgegeben schweren Text war nicht in erster Linie dazu da,um entspannt Musik zu hören.Vielmehr fesselte es in einer Art, der man sich schwerlich entziehen konnte. Im Vorfeld dieser Aufführung organisierte Alexander Seidel denn auch Einführungen, um diese Komposition, seinen Schöpfer und die ganzen Umstände besser zu verstehen.


Fortsetzung folgt nächstes Jahr


So darf man gespannt sein auf die weiteren drei Interpretationen des Evangeliums. Sie dürften sich wesentlich von der – zweifellos als geglückt zu bezeichnenden – Premiere unterscheiden.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Andreas Knobel

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

09.04.2019

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