Susann Bosshard-Kälin, Annemarie Regez und Lucas Steiner wussten packende Geschichten von Schwyzer Auswanderern zu berichten. Bild: Ruth Auf der Maur
Susann Bosshard-Kälin, Annemarie Regez und Lucas Steiner wussten packende Geschichten von Schwyzer Auswanderern zu berichten. Bild: Ruth Auf der Maur

Dies & Das

Spannende Schwyzer Auswanderergeschichten

Annemarie Regez, Susann Bosshard-Kälin und Lucas Steiner wussten die Anwesenden mit vielfältigen Auswanderergeschichten zu fesseln.

Passend zur aktuellen Ausstellung des Forums Schweizer Geschichte «Die Schweiz anderswo» wurde der internationale Museumstag 2019 dem Thema «Auswanderergeschichten» gewidmet. Die Referentinnen und Referenten erzählten vor allem von Schwyzern, die im 19. und 20. Jahrhundert ihre Heimat verliessen: Meistens geschah dies damals aufgrund von wirtschaftlicher Not. Mit tollen Bildern am Beamer wurden den Besucherinnen und Besuchern die Auswanderungsgeschichten anschaulich gemacht. Annemarie Regez stellte aus ihrem Buch «Wild auf den Westen» verschiedene Schwyzer Persönlichkeiten vor, die sie in Kalifornien persönlich kennengelernt hat. Da war die Rede von «Gummel», der als junger Mann nach einem verkaterten Morgen beschloss, sein Glück in Übersee zu finden und heute seine Swissness in einer eigens gebauten Bar im Chaletstil zelebriert. Aktuell arbeitet Annemarie Regez an einem Buchprojekt mit dem Titel «Von Menschen und Mauern». Sie besuchte dafür das Imperial Valley in Kalifornien, welches an Mexiko grenzt, und traf dort ebenfalls Schweizer Auswanderer. Eine sehr heisse, trockene Gegend, die nur dank künstlicher Bewässerung vom Colorado River landwirtschaftlich genutzt werden kann.


Rückschläge durch Krankheiten und politische Vorkommnisse


Sehr abenteuerlich präsentierte sich das Leben von Clemens Steiner (1880– 1945), dem Bruder des Grossvaters von Referent Lucas Steiner. Durch regen Briefwechsel des Auswanderers mit seiner Familie war viel Material im Familienarchiv vorhanden, welches gut dokumentierte Einblicke in sein Leben ermöglichte. Clemens Steiner stammte aus der gutbürgerlichen Familie Steiner (der Vater war ein angesehener Architekt) unter dem Kollegi in Schwyz: Trotz guter Bildung entschied er sich fürs Auswandern. Ihn «verschlug» es in verschiedene Regionen Afrikas. Sein bewegtes Leben mit vielen Arbeits- und Standortwechseln und auch Krankheiten erzählte Lucas Steiner offen und glaubwürdig.


In Louisville leben zig Kälins, Schönbächlers, Bisigs und Zehnders


Die Einsiedler Autorin Susann Bosshard- Kälin reiste ebenfalls nach Amerika, genauer nach Louisville, Kentucky, am Ohio River. In dieser Stadt leben noch heute zahlreiche Nachfahren der 2000 Einsiedler, die zwischen 1850 und 1900 nach Amerika ausgewandert waren. Susann Bosshard-Kälin erzählte lebhaft aus ihrem 2019 neu erschienenen Buch «Einsiedeln anderswo». Zum Beispiel vom in Louisville renommierten Restaurant «Kaelin’s», welches vermutlich den Cheeseburger erfunden hat. Oder von der «Swiss Hall» in Louisville, wo sich die Auslandschweizer regelmässig zum Feiern und Tanzen trafen.


Bote der Urschweiz / Ruth Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

21.05.2019

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www.schwyzkultur.ch/JMeecQ