Bücher, so weit das Auge reicht. Während der Coronavirus-bedingten Schliessung der Kantonsbibliothek werden längst überfällige Aufgaben erledigt. Bild zvg
Bücher, so weit das Auge reicht. Während der Coronavirus-bedingten Schliessung der Kantonsbibliothek werden längst überfällige Aufgaben erledigt. Bild zvg

Literatur

Über 30 000 Bücher überprüfen

In der Kantonsbibliothek in Schwyz werden längst überfällige Arbeiten nachgeholt.

Seit dem 17. März ist die Kantonsbibliothek Schwyz geschlossen. Personell und logistisch sind die Verantwortlichen nicht in der Lage, einen Kurierdienst für Bücher zu betreiben, die Kunden müssen sich gedulden oder die Digitale Bibliothek Zentralschweiz (DiBiZentral) nutzen. «Wir haben uns in der Zentralschweiz auf die steigende Nachfrage vorbereitet und zusätzliche elektronische Bücher angeschafft », so der Leiter der Kantonsbibliothek, Markus Rickenbacher.

Systematisch aufarbeiten



Aber: Was bleibt in der Bibliothek in der Ital Reding-Hofstatt überhaupt zu tun? Gibt es überhaupt Arbeit, wenn die Kunden ausbleiben? Die Antwort lautet: «Ja! Und wie.» In den vergangenen Jahren wurden bei gleichbleibendem Personalbestand die Dienstleistungen stetig ausgebaut. Die Ausleihzahlen sind ebenfalls von Jahr zu Jahr angestiegen. «Folglich hat uns das Tagesgeschäft immer mehr in Beschlag genommen, da liegt es in der Natur der Sache, dass auch viele, nicht dringende Aufgaben zurückgestellt werden mussten», so Markus Rickenbacher weiter. Diese – teils langjährigen – Pendenzen werden nun systematisch aufgearbeitet. Dabei sei die Bestandespflege die weitaus zeitraubendste Aufgabe. Jedes der 32 600 Bücher aus dem öffentlich zugänglichen Freihandbereich wird darauf überprüft, ob es in einem guten Zustand ist, wie viele Male es ausgeliehen wurde, ob es weiterhin im Freihandbereich bleibt, ersetzt werden muss, ins Magazin kommt oder gar entsorgt wird.

Ansturm kommt später


Dieser Bestandespflege müssen sich alle Bibliotheken, ob gross oder klein, stellen, da sie sich normalerweise räumlich nicht ausdehnen können. Ausserdem sind da noch eingegangene Schenkungen zu sichten und für die Ausleihe aufzubereiten. Nebenbei bleibt immer noch ein schönes Stück Tagesgeschäft zu erledigen. «Die Corona-Krise hat auch im Bibliotheksbereich für einen Digitalisierungsschub gesorgt», zieht Rickenbacher sein Fazit. «Wir erhalten viele Anfragen zum Herunterladen der elektronischen Bücher, zum Zugangscode und zu technischen Problemen.» Zudem bereitet man sich mit den ordentlichen Neueinkäufen auf den zu erwartenden Ansturm nach dem Lockdown vor.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / eing


Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Literatur

Publiziert am

14.04.2020

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www.schwyzkultur.ch/avWHdu