Nuestras madres - 1
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Kinofilm

Nuestras madres

78 Minuten

Guatemala-Stadt 2018. Das Land lebt mit dem Tempo des Prozesses gegen das Militär, welches hinter dem Bürgerkrieg steht. Dieser hat das Land zwischen 1960 und 1996 verwüstet. Zeugenaussagen der Opfer fördern viel Leid ans Tageslicht.

Guatemala war während dreissig Jahren ein Land im Bürgerkrieg. Ernesto ist ein junger Forensiker, der heute hilft, Menschen zu identifizieren, die in jener Zeit verschwunden sind. Eines Tages glaubt er, eine Spur seines Vaters gefunden zu haben, der als Guerillakämpfer zu den Verschollenen gehört. Und er macht eine unerwartete Entdeckung. Ein zutiefst bewegender Film.

Ernesto setzt Skelette zusammen, die in Massengräbern gefunden und ausgegraben wurden. Er ist Forensiker und soll herausfinden, wessen Knochen es sind. Eines Tages bittet ihn eine ältere Frau, in ihrem Dorf ein Grundstück zu durchsuchen, auf dem sie die Überreste ihres Mannes wähnt. Dieser war vor vielen Jahren nach einem Militärangriff verschwunden. Auf dem Foto, das sie ihm zeigt, glaubt Ernesto bei einer der Figuren die Züge seines Vaters zu erkennen, der ebenfalls verschwunden ist und über den seine Mutter nie spricht. Ernesto macht sich auf den Weg.

Nuestras Madres ist ein zurückhaltender Film. Unprätentiös gestaltet César Díaz seine Erzählung, und gerade daraus zieht der Film seine emotionale Kraft und seine stille und würdevolle Schönheit. Der Filmemacher weiss, dass seine Arbeit verblasst vor diesen Frauen, diesen Müttern und Töchtern, die Gerechtigkeit fordern und Mühe haben, sich Gehör zu verschaffen. Es ist ihre Suche nach den Verschwundenen, die den dramatischen Faden der Geschichte bildet, zu dem sich Ernestos persönlicher Wunsch gesellt, endlich herauszufinden, was mit seinem eigenen Vater geschehen ist. Die Handlung spielt sich vor dem Hintergrund eines Prozesses ab, in dem Frauen über die erlittenen Misshandlungen aussagen müssen. Es geht um späte Gerechtigkeit: Die Suche nach den Verschollenen wird von privaten Initiativen durchgeführt, weil die Behörden weitermachen und vergessen wollen. Die Sorgfalt, mit der die Szenen gefilmt werden, erinnert uns an Patricio Guzmáns El botón de nacar, denn es geht auch hier um Erinnerung. Der zutiefst bewegende Spielfilm wurde in Cannes als bestes Erstlingswerk mit der Caméra d'Or ausgezeichnet.

Cast & Crew

Director: Cesar Diaz
Producer: Delphine Schmit, Géraldine Sprimont
Cast: Emma Dib, Armando Espitia, Aurelia Caal, Julio Serrano Echeverría, Victor Moreira
Script: Cesar Diaz
Camera: Virginie Surdej
Editing: Damien Maestraggi
Music: Rémi Boubal

Dauer

78 Minuten

Sprache

Altersfreigabe

Land

Guatemala / Belgium / France, 2020

Webcode

www.schwyzkultur.ch/c4NB3Y