Musik
Vom Finstern zum Jenseits des Waldes
Nach ihrer transsilvanischen Reise konzertierte das Orchester Wood and Metal Connection am Samstag im heimischen Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben.
Ein sicherer Wert in der Einsiedler Musikwelt ist das Symphonic Rock Orchestra Wood and Metal Connection. Wer ein Konzert dieser Formation besucht, weiss, dass er etwas auf die Ohren bekommt – aber nicht irgendetwas. Den Verantwortlichen gelingt es immer wieder, bekannte Stücke mit Musik zu kombinieren, die sich noch in Entwicklung befindet. So begann der Abend mit Musik aus dem US-amerikanischen Film «First Knight». Schon da zeigte sich, wie der Abend wohl verlaufen würde.
Erinnerungen an Transsilvanien
Michael Schweyer begrüsste das Publikum und teilte einige Gedanken der vergangenen Tage und Wochen. Das Orchester war nämlich kürzlich auf Konzertreise in Rumänien – genauer gesagt in Transsilvanien. Dort, erklärte Schweyer, bedeute der Name nichts anderes als «Land jenseits des Waldes». Und so durften die Musikerinnen und Musiker gewissermassen vom finsteren Wald dorthin reisen. In Siebenbürgen – so der deutsche Name der Region – standen gemeinsame Proben und Konzerte auf dem Programm.
Filmmusik mit Gänsehautmomenten
Im ersten Teil des Abends widmete sich das Orchester der Filmmusik. Als zweites Stück folgte «Adventures on Earth» aus dem Film «E.T. – Der Ausserirdische ». Altmeister John Williams verstand, und versteht es immer noch, wie kein anderer, Bilder musikalisch zu umrahmen. Wer den Film kennt, hatte beim Hauptthema gewiss das fliegende Fahrrad vor Augen. Der deutsche Komponist Hans Zimmer steuerte danach den Soundtrack zu «Interstellar» bei. Augen schliessen, tief durchatmen und sich in die unendliche Weite des Alls hineinträumen – so die passende Haltung zu dieser Musik. Den Abschluss des ersten Teils bildeten die Melodien aus dem Disney-Film «Aladdin». Von den fetzigen Einlagen des Flaschengeists Dschinni – im Original gesprochen von Robin Williams – bis hin zur oscarprämierten Ballade «A Whole New World» war alles vertreten.
Tänze aus Siebenbürgen und Schweizer Klänge
Nach einer kurzen Pause ging es musikalisch ins Land von Graf Dracula – nach Rumänien. Mit Tänzen aus Siebenbürgen eröffnete das Orchester den zweiten Teil. Dank eines Ad-hoc-Chors konnte auch das Siebenbürgenlied dargeboten werden. Mit der Suite aus dem Gotthard-Film (2016) kehrte das Orchester in die Schweiz zurück – und zwar tief unter die Erde. Die Musik spiegelte die harte Arbeit der Gotthard-Mineure eindrucksvoll wider. Mit dem Lied «La sera sper il lag» fand zudem ein Stück in Rätoromanisch Eingang ins Programm.
Vom Heimweh und vom Rock
Dann folgte das wohl bekannteste Heimwehlied überhaupt – nicht von derselben Band, sondern inspiriert vom echten Gefühl der Sehnsucht nach der Heimat. Schweizer Söldner litten in der Fremde häufig an Heimweh; so wurde diese Wehmut im Ausland als «Schweizer Krankheit» bekannt. Mit «Ds Vreneli ab em Guggisbärg» durfte das Publikum in Erinnerungen schwelgen. Ein Gotthard-Medley mit den Songs «Heaven» und «Lift U Up» beschloss den offiziellen Teil des Abends. Doch das Publikum hatte noch nicht genug: Nach tosendem Applaus und Standing Ovations forderten die Zuhörerinnen und Zuhörer eine Zugabe.
Ein klangvoller Ausklang
Das Orchester liess sich nicht lange bitten. Beginnend mit verschiedenen Studio-Jingles folgte ein Soundtrack-Hit auf den nächsten. Mit diesen Klängen in den Ohren wurde das Publikum schliesslich in die Nacht entlassen. Selbstverständlich durfte auch im Foyer des Zwei Raben noch innegehalten werden – um das Konzert gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern bei einem Glas und angeregten Gesprächen ausklingen zu lassen.
Einsiedler Anzeiger / René Hensler
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