Viviane Chassot faszinierte mit ihrem Konzert, das sie virtuos und mit Hingabe vortrug. Bild Verena Blattmann
Viviane Chassot faszinierte mit ihrem Konzert, das sie virtuos und mit Hingabe vortrug. Bild Verena Blattmann

Musik

Mit Matinee Juni eingeläutet

In den Genuss eines besonderen Konzertes kamen die Besucher der sonntäglichen Matinee in der Kapelle des Alterszentrums am Etzel in Feusisberg. Die im In- und Ausland gefragte und mit renommierten Preisen ausgezeichnete AkkordeonistinViviane Chassot aus Basel spielte Werke verschiedener Komponisten.

Ein Bachvortrag auf dem Akkordeon und der Kauf einer CD von Viviane Chassot hätten ihn begeistert und dazu bewogen, ein Konzert mit dieser Künstlerin in Feusisberg zu arrangieren. Diese Worte stammen aus dem Mund von Malte Peters aus Schindellegi, der das Konzert zusammen mit seiner Ehefrau Janie über die Erica Stiftung, einer Stiftung zum Gedenken an seine Mutter, möglich machte.

Virtuosität und Ausdruckskraft

Bei der «Sonate in A-Dur K 101» («Allegretto») von Domenico Scarlatti konnten sich die Zuhörer bereits zu Beginn des acht Stücke umfassenden Konzertes von der aussergewöhnlichen Virtuosität der Musikerin überzeugen. Doch es ist nicht die unglaubliche Fingerfertigkeit allein, die Chassots Spiel faszinierend macht. Es sind auch ihre Ausdrucksstärke und Hingabe, mit der sie die Werke und das Akkordeon als Instrument veredelt.

Sommergefühle: heiter, fein und fröhlich

Die «Sonate in G-Dur Hob.XVI:40», ein späteres Werk von Joseph Haydn, wurde für Klavier geschrieben. Chassot wählte daraus zwei Sätze. Das «Allegro innocente» hörte sich heiter, fein und fröhlich an und löste Sommergefühle aus. Der Wechsel auf das Tongeschlecht Moll dämpfte die Melodie und verlieh ihr etwas Ernstes. Diese heiter bis gedämpfte Fröhlichkeit erfuhr beim «Presto» noch eine rasante Steigerung. Aufgeregtes Gackern von Hühnern war in «La Poule» aus «Nouvelles suites de Pièces de Claviecin» (Suite in G) zu erkennen und verlieh dem Stück eine Prise Komik und Humor.

Von Traurigkeit bis zum Gegacker

Der im Jahr 1854 in Mähren geborene Komponist Leos Janàcek verarbeitete im mehrteiligen Zyklus «Auf verwachsenem Pfade», für Harmonium geschrieben, den tragischenTod seiner Tochter. Sehr fein und gefühlvoll interpretierte Chassot die Sätze Nr. 2: «Ein verwehtes Blatt» («Andante») und Nr. 9: «InTränen» («Larghetto»). Haftete dem Andante ein Hauch von Traurigkeit und Schmerz an, so meinte man im Larghetto zeitweise gar Verzweiflung herauszuhören. Diese Gefühle wurden durch den langsamer werdenden Schluss des Satzes noch betont. Im Andante des «Danzas Espagnolas Vol. 1», von Enrique Granadas, einem eher sehnsuchtsvollen Stück, klangen Elemente spanischer Volksmusik mit. Mit dem «Ameno resedà Polca» beendete Chassot das rund einstündige Konzert, das bei den Zuhörern auf helle Begeisterung und Anerkennung stiess und mit langanhaltendem Applaus bedacht wurde.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

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  • Musik

Publiziert am

02.06.2014

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