Nik Hartmann blickt in Küssnacht vom Steg auf den heutigen Sendeplatz am See. Bild: Christian Ballat
Nik Hartmann blickt in Küssnacht vom Steg auf den heutigen Sendeplatz am See. Bild: Christian Ballat

Dies & Das

«In der Heimat zu produzieren, ist nicht ungefährlich»

Nik Hartmann wohnt keine zehn Minuten vom heutigen
«SRF bi de Lüt – Sommerfest»-Austragungsort entfernt. Trotzdem schläft er im Hotelzimmer.

Mit Nik Hartmann sprach Christian Ballat

Christian Ballat:Es muss ein spezielles Gefühl sein, eine Live-Fernsehsendung fast aus der eigenen Wohnstube zu präsentieren.

Nik Hartmann:Es ist immer speziell, wenn du weisst, du könntest in zehn Minuten zu Hause sein. Aber auch nicht ungefährlich. Im Unterbewusstsein meint man, hier alles schon zu kennen. Und da muss ich aufpassen, dass nicht der Schlendrian einzieht. An einem fremden Ort fällt es einem leichter, sich auf das Neue zu konzentrieren.

Ist dies auch ein Grund, warum Sie nicht im eigenen Bett schlafen?

Wenn es um eine fast zweistündige Livesendung wie heute Abend mit «SRF bi de Lüt – Sommerfest» aus Küssnacht geht, dann will ich dafür auch in der Vorbereitung den Kopf frei haben. Die drei Nächte vor der Sendung schlafe ich darum jeweils in einem Hotel am Ort des Geschehens.

«SRF bi de Lüt» ist ein Schweizer Fernsehgefäss, das Ihren Namen und Ihre Handschrift trägt.

Das stimmt wohl teilweise. Ich bin allerdings nur in einen Bruchteil der verschiedenen Sendungen involviert, derzeit vor allem «Hüttengeschichten spezial» und «SRF bi de Lüt – Wunderland». Wir sind eine Gruppe Menschen, die ein ähnliches Verständnis davon haben, wie man mit anderen Menschen umgeht. Es geht um eine Lebenseinstellung und um Respekt. «SRF bi de Lüt» ist eine Haltung, eine Art, wie man kommuniziert. Hinter dieser Art kann ich voll und ganz stehen.

Dafür gibt es fixe Sendetermine.

Unsere Sendereihen sind jeden Freitagabend und an mehr als zehn Prozent aller Samstagabende zu sehen.«SRF bi de Lüt» startete vor zehn Jahren, die erste «SF bi de Lüt – Live»-Sendung wurde 2009 ausgestrahlt. Heute Abend startet dieses Format zum 50. Mal.

Eine Erfolgsgeschichte also?

Die nur funktioniert, weil wir den Reiz und die Freude am «Normalen», am Alltäglichen nie verloren haben. In früheren Jahren wurde die Livesendung im Sommer jeden Samstag produziert.

Warum hat man sich für eine quartalsweise Ausstrahlung entschieden?

Man stellte fest, dass früher zu viel «Live-Energie» in wenige Wochen und dann auch noch während der Ferienzeit gepackt wurde. Sieben Sendungen in Serie ist wie Filetessen an sieben Tagen hintereinander. Das verliert ganz schnell seinen Reiz.

Wie fiel die Wahl für heute Abend auf Küssnacht?

Schauen Sie sich hier mal um – diese Pracht mit See und Bergen. In einem früheren Jahr wäre eine Sendung von hier gar nicht möglich gewesen, weil die ehemalige Bühne zu gross war für den zur Verfügung stehenden Platz.

Sind Sie «einfach» der Moderator der Sendungen oder haben Sie in der Vorbereitung ein Wörtchen mitzureden?

Ich werde von der Redaktion konsultiert, wenn die Vorbereitungen für den nächsten Ort beginnen. Die Ideen für die Einspielfilme entstehen meist erst, wenn wir die Lokalität ein erstes oder zweites Mal besuchen. Es ist so viel kreative, lustige und schräge Energie im Team – meistens müssen wir uns bremsen, um nicht zu viel in einen Abend hineinzupacken. Das Team stellt das Menü zusammen, und ich darf es als Moderator servieren.

Strahlemann, Traumschwiegersohn: Mit diesen Attributen erhält man doch regelmässig eindeutige Angebote.

Nein, ganz ehrlich, überhaupt nicht. Ich glaube, das Publikum kennt meine familiäre Situation. Ich war 19-jährig, als ich meine Frau Carla kennengelernt habe. Sie war damals kein «Groupie» und ist es auch danach nie geworden. Im Gegenteil, sie trägt meine Schritte mit, das ist ein riesiger Vorteil.

Als Radio-Moderator mussten Sie nicht «useputzt» im SRF-3-Studio erscheinen. Mittlerweile hat es dort auch Kameras für den Livestream im Internet. Ist der Rückzugsort Radio etwas verloren gegangen?

Ich finde, Inhalt auf verschiedenen Sektoren zu vermitteln, ist eine grosse Chance. Bild, Radio, Twitter, Instagram und wie sie alle heissen, bieten viele Möglichkeiten. Aber eigentlich ist mir alles zusammen etwas zu viel – es isst keiner Filet, Fondue, Röschti und Thai-Curry gleichzeitig.

Welchen Stellenwert haben Radio und Fernsehen in der Zukunft?

Wir we

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

26.08.2017

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