Zwei weise Steiner Künstler: Walter Hintermann, links, zeigt mit 70 Jahren erstmals öffentlich seine Werke. Alfons Bürgler richtete mit 77 Jahren in seinem Haus am Dorfplatz eine Kunstgalerie ein. Bild Christoph Jud
Zwei weise Steiner Künstler: Walter Hintermann, links, zeigt mit 70 Jahren erstmals öffentlich seine Werke. Alfons Bürgler richtete mit 77 Jahren in seinem Haus am Dorfplatz eine Kunstgalerie ein. Bild Christoph Jud

Kunst & Design

Bürglers neue Galerie

Die neue Kunstgalerie am Dorfplatz von Steinen eröffnet mit einer Ausstellung von Walter Hintermann. Der pensionierte Zeichenlehrer zeigt erstmals öffentlich seine Werke.

Der KünstlerAlfons Bürgler ist seit vier Jahren Besitzer des Hauses am Dorfplatz 5 in Steinen. Während der letzten drei Jahre hatte er im Erdgeschoss eine permanente Ausstellung eingerichtet. Nachdem vor Kurzem die Mieter der oberen drei Stockwerke ausgezogen waren, entschied sich der 77-Jährige, diese Etagen neu als Kunstgalerie zu nutzen. Am vergangenen Samstag feierte Bürgler zusammen mit zahlreichen Gästen die Eröffnung. Als ersten Aussteller wählte er den Steiner Maler und Kunstautor Walter Hintermann. Dieser hatte vor 15 Jahren ein Buch über seinen Kollegen Bürgler geschrieben. Nun ermunterte Bürgler den ehemaligen Zeichenlehrer, der viele Jahre am Lehrerseminar Rickenbach unterrichtet hatte, seine eigenen Werke einmal an einer Ausstellung zu präsentieren. Anfänglich entgegnete dieser, er wolle keine Ausstellung machen, erklärte Bürgler an derVernissage. Nun klappte es doch, und Hintermann nahm das Angebot seines Kollegen an. Er stellt während zweier Monate in der neuen Galerie seine Werke aus.

Mit 70 an die Öffentlichkeit

Der Krienser Zeichenlehrer Beat Zihlmann würdigte an der Vernissage in einer Ansprache Hintermanns Schaffen. Zu Beginn bestätigte er seine Verwunderung, dass Hintermann mit 70 Jahren erstmals den Schritt an dieÖffentlichkeitwage. Der Laudator zu des Künstlers künstlerischen Entwicklung: «Die Auseinandersetzung mit Bildender Kunst, dem Bild im umfassenden Sinne,begleitet Walter Hintermann zeit seines Lebens: Vorab während der Ausbildung an der Schule für Gestaltung zum Zeichenlehrer, später während der beruflichenTätigkeit als Kunstpädagoge und Fachdidaktiker.» Zihlmann stelltweiter fest: «Seit er vor acht Jahren seine Lehrtätigkeitaufgegebenhat,hat diepersönliche Tätigkeit an Intensität gewonnen, ist zur Profession geworden.»

Betrachten, was andere nicht sehen

An derAusstellung in der neuen Galerie am Dorfplatz in Steinen präsentiert Hintermann auf insgesamt fünf Ebenen ein grosses Spektrum seines Schaffens. Im Keller finden sich Bilder, deren Ausgangspunkt Flechten sind. Zu sehen sind da auch Objekte, die an Häute erinnern. Im Erdgeschoss zeigt Hintermann unter anderem eine Installation:Schachtelnwerden einer Verwandlung unterzogen – werden zu Tierschädeln ähnlichen Objekten. In den oberen Geschossen sind Bilder von kreatürlichen Wesen, von Tiergestalten, ausgestellt. Aber auch von Bäumen,von Baumgruppen und von Gestrüpp. Laudator Zihlmann betonte: «Walter Hintermann schautspeziell, schautdorthin, wo wir vermutlich nicht hinschauen, wo wir vielleicht vergessen hinzusehen, sei es innen oder aussen. Mit seiner Malerei und seinen Objekten verwandelt er diesesGesehene, er verdichtet, rhythmisiert es, übergibt es dem Fluss seiner Gedanken.»

Die Ausstellung in der Galerie am Dorfplatz 5in Steinen ist montags, freitags und samstagsjeweils von 17.00 Uhr bis21.00 Uhr und nachVereinbarung (079 904 48 38) geöffnet.

Bote der Urschweiz / Christoph Jud

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

03.06.2013

Webcode

www.schwyzkultur.ch/mJWVJU