Die drei Schwyzer Tänzerinnen Bettina Zumstein (von links), Sheila Lindauer und Claudine Ulrich tanzen um einen Tisch. Bild: PD
Die drei Schwyzer Tänzerinnen Bettina Zumstein (von links), Sheila Lindauer und Claudine Ulrich tanzen um einen Tisch. Bild: PD

Bühne

Tanzen im Bewegungskarussell

Claudine Ulrich, Bettina Zumstein und Sheila Lindauer tanzen an einer offenen Probe im CaféLaden in Schwyz.

Claudine Ulrich ist Tänzerin, bekannt auch als Vertikaltänzerin. Die 62-Jährige ist seit 2012 zurück aus Schweden und lebt wie schon in ihrer Jugend wieder in Schwyz. Sie hat sich für das Projekt «L’heure bleue» mit den Tänzerinnen Sheila Lindauer und Bettina Zumstein zusammengetan, auch sie beide kommen aus Schwyz. Gefunden haben sich die drei über die Interessengemeinschaft Tanz Zentralschweiz. Das ist der Dachverband für freischaffende Tänzerinnen. Claudine Ulrich hatte die Choreografie für ein internationales Tanzfest in Malmö entwickelt. Leider landete sie kurz vor dem Fest im Spital und durfte sich für einige Zeit nicht bewegen. Während der Pandemie machte sie eine Retrospektive und ging ihre bisherigen Arbeiten durch.

Die magische Zeit des Tages

So vertiefte sie sich erneut in «L’heure bleue». «Ich mag die blaue Stunde. Sie ist eine magische Zeit des Tages, da fliegen meine Gedanken.» Sie erweiterte das Stück, das zuvor in einer Kurzversion lediglich sieben Minuten dauerte und sehr minimalistisch daherkam. Sie machte sich auf die Suche nach Unterstützungsbeiträgen und hat inzwischen das Tanzstück, das ausschliesslich an und um einen Tisch stattfindet, vollendet. Was kann Claudine Ulrich zum Tanz um den Tisch verraten? «Es geht um scheinbar zufällige Bewegungsabläufe, die aber genau aufeinander abgestimmt sind. Zu Beginn des Tanzes gibt es keine Musik. Die Geräusche entstehen von Löffeln oder Tassen, die auf dem Tisch bewegt werden. Das ist der Sound.» Weiter beschreibt sie, dass die Bewegungen dann grösser werden, in den Raum gehen. Die Tänzerin und Choreografin nennt es «ein Bewegungskarussell mit Chaosstreuseln». Heute Donnerstag besteht die Möglichkeit, eine offene Probe der drei Schwyzerinnen mitzuverfolgen. Sie findet von 9 bis 11.30 Uhr im CaféLaden in Schwyz statt. Ganz ungezwungen soll das Publikum zuschauen und auch Fragen stellen können. 

 

Nach der Probe geht es auf Tournee

Ein Teil der Produktion ist gesetzt und erfolgt streng nach Choreografie. In einem anderen Teil ist weniger vorgegeben, da stimmen sich die Tänzerinnen aufeinander ab, improvisieren innerhalb ihres Rahmens. Nach der offenen Probe geht «L’heure bleu» auf Tournee. Auf dieser werden sie von Adrian Würsch am Schwyzerörgeli begleitet. Ab dem 1. Mai stehen Aufführungen in Einsiedeln, Schwyz, Küssnacht und Stans auf dem Programm.

 

Bote der Urschweiz  / Silvia Camenzind

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

25.05.2024

Webcode

www.schwyzkultur.ch/i1G3GL