Schultheatertage: Zwischen Witz, Tiefgang und Spielfreude

Die 4. Schultheatertage der Pädagogischen Hochschule Schwyz standen unter dem Motto «Dazwischen». Seit letztem Herbst erarbeiteten 20 Klassen aus Schwyz, Uri, Glarus und Zug unter Anleitung ihrer Lehrpersonen sowie Theaterpädagoginnen und Theaterpädagogen eigene Theaterstücke. Als krönenden Abschluss präsentieren sie sich im Juni ihre Stücke gegenseitig und geben einander wertvolles Feedback. Am 11. Juni öffnete sich der Vorhang erstmals auch für Angehörige und interessierte Lehrpersonen.

«Gschicht vo öpperem andersch»: Humor mit Tiefgang

Die 7. Klasse aus Rothenthurm präsentierte ein selbst entwickeltes Stück über das Anderssein mit viel Humor. Im Zentrum stand Larissa, die neu an die Schule kommt und wegen ihres Hobbys, dem Hobbyhorsing, ausgelacht wird. Auch Larissas Herkunft aus Zürich wurde humorvoll aufgegriffen. Mit viel Spielfreude thematisierte die Klasse ernste Themen – wie Gruppenzwang (etwa beim Rauchen oder Gamen) und das Gefühl, nicht dazuzugehören – und überspitzte diese mit Witz und Echtheit. Ein Happy End gab es ebenfalls: Larissa findet neue Freundinnen und begeistert sie sogar fürs Reiten mit Steckenpferden. Die Klasse überzeugte mit grosser Spielfreude, authentischen Dialogen und Figuren, die fast schon verdächtig echt wirkten. Lehrer Reto Crottogini ist überzeugt, dass die Erfahrung das Selbstbewusstsein, die Sprachkompetenz und den Klassenverbund sichtbar gestärkt hat. 

Wenn ChatGPT zur Vorlage wird

Ganz anders das Stück der 2. Sekundarklasse aus Einsiedeln: «Escape Room» – eine abstrakte Inszenierung über Identität, Tod und Unendlichkeit. In einem Raum aus weissen Tüchern stellten sich die Jugendlichen Fragen wie: «Wer war ich? Bin ich tot? Was bedeutet Unendlichkeit?». Der Entstehungsprozess war ungewöhnlich: Ein Schüler reichte ein Skript ein, das sich erst später als ChatGPTgeneriert herausstellte. Die Klasse entschied sich dennoch für die anspruchsvolle Umsetzung und meisterte den komplexen Text. Mit wenigen, gezielt eingesetzten Requisiten überzeugte sie das Publikum.

Bote der Urschweiz / Ronja Geiger