Hauptprobe für den musikalischen Wettbewerb

Violine-Talent Raphael Nussbaumer begeistert das Publikum in Altendorf mit seinem Spiel.

Da wird jeder Gemeindepräsident blass vor Neid: Trotz Sonnenschein, Fasnacht und kurzfristiger Ankündigung fanden am Sonntagmorgen über 150 Personen den Weg ins Dorfzentrum Altendorf, um dem Kammerkonzert des aufstrebenden einheimischen Violine-Talents Raphael Nussbaumer zu lauschen. Hiesige Gemeindeversammlungen kommen nicht oft auf diese Teilnehmerzahl. Und der Besuch lohnte sich: Angefangen bei den drei Duetten für Klavier und Violine über das Streichquartett von Beethoven bis zur abschliessenden Paganini-Zugabe von Raphael Nussbaumer war das Konzert ein Hörgenuss vom feinsten. Die junge Pianistin Anna Draganov und der im Herbst volljährig werdende Raphael Nussbaumer harmonierten wie ein Herz und eine Seele, und dies bei einem horrenden Spieltempo, sodass dem Zuschauenden manchmal der Atem stockte.

Klippen mit Eleganz gemeistert

Der Laie ist versucht zu denken: eine Gemeinheit des Komponisten (in diesem Fall Schuberts und Saint-Saens’), einer Pianistin und dem Violinisten solche Schwierigkeiten vorzusetzen. Aber die beiden meisterten jede Klippe mit Eleganz und einem Lächeln, so dass von einer gelungenen Hauptprobe gesprochen werden darf, bevor Raphael im Februar in Stuttgart am Wettbewerb der Guadagninistiftung teilnimmt – gegen 23 Konkurrentinnen und Konkurrenten unter 28 Jahren. Nach einer Stunde Hochkonzentration als Solist war sich Raphael nicht zu schade, anschliessend auch noch beim Streichquartett Op. 18, Nr. 6 von Ludwig van Beethoven mitzuwirken, zusammen mit seinem Vater Donat und den Streichern Patrizia Pacozzi und Severin Suter. Den Vieren war der Spass am Zusammenspiel anzusehen, immer wieder tauschten die im Halbkreis Sitzenden ein verschmitztes Schmunzeln oder einen ermunternden Blick aus. Es war eine Freude, diesem wortlosen Teamwork beizuwohnen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Peter Arbenz