Der Airbrush-Künstler Herbie Betschart darf nur noch bis Ende Jahr in seinem Atelier bleiben. Bild Oliver Bosse
Der Airbrush-Künstler Herbie Betschart darf nur noch bis Ende Jahr in seinem Atelier bleiben. Bild Oliver Bosse

Kunst & Design

Nach 15 Jahren ist Schluss

Altendorf verliert einen seiner bekanntesten Künstler. Herbie Betschart muss Ende Jahr sein Airbrush-Geschäft verlassen. Nun spielt er sogar mit dem Gedanken, auszuwandern.

Herbie Betschart ist der wohl bekannteste Airbrush-Künstler der Schweiz. Er hat schon für H.R. Giger gearbeitet, war im Fernsehen bei Kurt Aeschbacher, hat die Helme von Eishockeygoalie DavidAebischer und Skirennfahrerin Wendy Holdener bemalt und mehrere Titel bei Bodypainting- Wettkämpfen gewonnen. In seinem Geschäft an der Churerstrasse in Altendorf hängen Bilder von Ex-Missen an der Wand – Linda Fäh,Amanda Ammann und Lauriane Gillieron haben darauf unterschrieben, danken Betschart für ein Porträt von sich.

Bis Ende Jahr räumen

Spätestens Ende Jahr muss er die Bilder aber abhängen, sein ganzes Geschäft räumen. «Ich habe aufgrund von Eigenbedarf die Kündigung für meine Räumlichkeiten erhalten», sagt der Künstler. «15 Jahre habe ich in Altendorf gearbeitet. Mein Geschäft ist mir in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen. Es war fast schon mein zu Hause.»

«Es ist schwieriger geworden»

Nach einer geeigneten neuen Lokalität sucht der Künstler seit der Kündigung vergebens. «Alles ist doppelt oder dreifach so teuer wie meine Miete bisher», so Betschart. Zwar ist er eine Koryphäe seines Fachs, das macht ihn aber noch nicht zum Spitzenverdiener, im Gegenteil. «Es ist schwieriger geworden, von meiner Kunst zu leben. Heute kann man Autos oder Wände komplett mit Folien bekleben, sein Lieblingsbild in beliebiger Grösse im Internet bestellen. Immer weniger Leute leisten sich meine Arbeit», so Betschart.

Übergangslösung

Mittlerweile hat er immerhin eine vorübergehende Lösung gefunden. Ab Januar kann er an seinem Wohnort Lachen in einem kleinen Raum an der Blumenstrasse 4 arbeiten. «Ich werde dort von Donnerstag bis Samstag anzutreffen sein und Kunden empfangen », sagt Betschart. Was danach kommt, hat er noch nicht entschieden. Betschart spielt aber mit dem Gedanken, nach Deutschland auszuwandern. «Aus privaten Gründen», wie er sagt. Definitiv sei aber noch nichts.

Die letzte Chance?

Etwas anderes steht allerdings schon fest: Am Samstag lädt Betschart zum Tag der offenen Tür nach Altendorf. «Ich mache einenTotalausverkauf und gebe 50 Prozent Rabatt auf alle Bilder. » Bei dieser Gelegenheit will er seinen Kunden ausserdem mitteilen, dass es bald die letzte Chance sein kann, bei ihm etwas in Auftrag zu geben.

www.airbrush-pur.ch



Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

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  • Kunst & Design

Publiziert am

12.12.2014

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