Frühe Werke des Künstlers zeigen farbenfrohe und konkrete Motive. Bild Jasmine Helbling
Frühe Werke des Künstlers zeigen farbenfrohe und konkrete Motive. Bild Jasmine Helbling

Kunst & Design

Späte Anerkennung für Burkhard Hilty

In der aktuellen Ausstellung der Galleria il Tesoro in Altendorf wird erstmals eine grosse Retrospektive des im vergangenen Jahr verstorbenen Künstlers Burkhard Hilty präsentiert. Die über 100 Exponate zeigen die grosse Vielfalt seines Schaffens.

Im Eingangsbereich der Galleria il Tesoro empfangen den Besucher Reissbilder in sanften Blau- und Grüntönen, im ersten Stock dominieren geometrische Formen und auf der obersten Etage gar farbintensive Häuserreihen – streift man durch die Räume der Galleria il Tesoro, würde man bisweilen fast nicht glauben, dass alle Werke aus der Hand eines einzigen Künstlers stammen.

Vom Konkreten zum Abstrakten

Während seiner frühesten Schaffenszeit in Spanien versuchte sich Burkhard Hilty wie andere junge Künstler an naturalistischer Malerei.So zeigt die Galerie ein farblich intensives Selbstporträt des Malers oder eine ebenso farbenfrohe Häusergruppe, vermutlich in Barcelona. Wo und mit welcher Intention die Bilder entstanden sind, lässt sich in vielen Fällen jedoch nur erahnen. Ziel der Kunstwerke sollte ein möglichst offener Dialog zwischen Bild und Betrachter sein, den Hilty durch formale Offenheit und das Weglassen eines Titels erreichen wollte. Ein erster Wandel von der abbildhaften zur abstrakten Kunst vollzog sich in den 70er-Jahren, als der Schweizer Künstler Worte und Buchstaben in seine Bilder einfliessen liess. Später folgten von geometrischen Formen bestimmte Werke, so beispielsweise «Balkenbilder» oder «Schachtbilder», die auch in ihrer farblichen Gestaltung minimalistischer sind. Auf grossen Reissbildern, bei welchen Papierstreifen von einem bemalten Grund gerissen wurden, sind Chaos und Ordnung vereint.

Kunst um ihrer selbst Willen

Mit der Retrospektive schafft die Galleria il Tesoro das, was der Künstler in seinen Tagebüchern als Ziel seiner Werke bezeichnete: Sie sollen den Betrachter ästhetisch ansprechen, aber auch Gefühle und Assoziationen in ihm wecken. Mutig und vielleicht ein wenig dickköpfig malte Burkhard Hilty zu Lebzeiten an der Masse vorbei. «Ein solch vielseitiger Künstler darf nicht in Vergessenheit geraten – die Ausstellung will erreichen, dass Kunstbegeisterte ihn neu entdecken oder wieder über ihn sprechen», so Inhaber Ueli Eberhard. Die Retrospektive ist noch bis zum 20. Februar zu sehen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Jasmine Helbling)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

08.01.2016

Webcode

www.schwyzkultur.ch/JMiMVJ