Julia Steiner (2. v. l.) begeisterte mit ihrer Formation und ihrem Gesang. Bild Kurt Kassel
Julia Steiner (2. v. l.) begeisterte mit ihrer Formation und ihrem Gesang. Bild Kurt Kassel

Musik

Ein Star, der keiner sein will

Der Dorfgaden in Altendorf war am Samstag einmal mehr übervoll. Die Rosendorf-Musikanten unter der Leitung von Peter Krättli luden zu ihrem vierten Konzert nach dem Neuanfang vor vier Jahren. Mit dabei war Julia Steiner, die musizierende Bäuerin.

Die Freunde der Blasmusik kamen in den Genuss eines Konzertes der Extraklasse. Die Leidenschaft der elf Musiker und ihres Dirigenten gehört der böhmischen Blasmusik. Man merkt es ihnen an, sie musizieren mit Herz und Gefühl. Die Musik, die die Rosendorf-Musikanten spielen, hat Tradition. Sie klingt warm und weich. Wohl deshalb hat sie auf der ganzen Welt ihre Freunde. Ihre bekanntesten Formationen waren früher die Egerländer- Musikanten. Mit «Jetzt gehts los» wurde das Konzert eröffnet. Eingängige Melodien wie «Böhmischer Wind», die «Jubi Polka» oder die«Tenorhorn- Polka» folgten. Die Klarinetten kamen besonders gut zur Geltung bei den Appenzeller Melodien. Ein Medley mit Melodien von Beny Rehmann liess alte Erinnerungen aufleben.

Musizierende Bauernfrau

Gespannt war man allgemein auf den Auftritt von Julia Steiner. Die in Siebnen aufgewachsene Bauernfrau aus Alpthal, die vor drei Jahren mit ihrem «Mythenlied» die Volksmusik-Charts erobert hatte, kam nicht mit Playback-Musik, sondern mit ihrer «Band». Das sind Jeanette Büeler an der Handharmonika, Wendelin Büeler am Schwyzerörgeli und Toni Büeler am Bass. «Ich möchte immer mit ‹meiner Band› auftreten, wir sind ja fast eine Familienkapelle.» Wie sie sagte, hält sie ihre Auftritte in Grenzen. Ihre Familie mit drei schulpflichtigen Kindern, der Sommer auf der Alp und der heimische Hof halten sie das ganze Jahr in Trab. Ihre Freunde können sich aber trösten.

Bald zweite CD

Im nächsten Monat soll eine zweite CD mit dem Titel «Ich mag di» in den Verkauf kommen. Ihre musikalischen Anfänge gehen in die Kindheit zurück. Zu Hause wurde immer musiziert. Dass sie entdeckt wurde, war aber ein Zufall. Sie sollte für die Hochzeit ihres Bruders eine Musikformation suchen. Da fand sie, ein selbst geschriebenes Lied wäre doch ein sehr persönliches Geschenk. So schrieb und komponierte sie das «Mythenlied». Dass am Samstagabend alle Anwesenden mitsangen, zeigte, wie populär dieses Lied wurde. Natürlich durfte auch ihr zweiter Hit, das «Wägitalerlied» nicht fehlen. Dazwischen spielten die vier Musikanten einige lüpfige Ländler. Und als Vorgeschmack konnten die Besucher auch Titel wie «Ich mag di» oder «Die gröschti Macht isch d’Liebi » aus ihrer neuen CD geniessen. Es war ein wunderschöner Musikabend, der die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer begeisterte.

MarchAnzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

16.04.2012

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