Die Kastagnetten dürfen beim Flamenco nicht fehlen.
Die Kastagnetten dürfen beim Flamenco nicht fehlen.
Die gelungene Zugabe aus «Carmen» mit dem Orchester con brio und der Flamenco-Tänzerin Bettina Castaño.  Bilder Paul A. Good
Die gelungene Zugabe aus «Carmen» mit dem Orchester con brio und der Flamenco-Tänzerin Bettina Castaño. Bilder Paul A. Good

Musik

Musik mit viel Gefühl in Tanz umgesetzt

Das Orchester con brio bot zu seinem 20. Geburtstag in der Mehrzweckhalle Altendorf ein eindrückliches Jubiläumskonzert mit einem Special Guest der Sonderklasse: die Flamencotänzerin Bettina Castaño.

Der erste Teil bot sowohl für das Auge als auch für das Ohr eine Vorstellung, die die Zuhörer schlichtweg begeisterte. Doch der Reihe nach: Das Orchester von brio, 1997 gegründet und seit Ende 2015 unter der Stabführung von Stefan Zindel, eröffnete das Konzert mit der Ouvertüre zu «Barbier von Sevilla» von Rossini äusserst schwungvoll. Anschliessend gehörte die Bühne in erster Linie dem «Special Guest», Bettina Castaño, der Flamenco-Tänzerin von Weltruf aus dem Kanton Appenzell, die einmal gesagt hat: «Musik muss gefühlt werden, um sie in Tanz umzusetzen.»


Flamenco vom Feinsten


Dass sie das meisterhaft beherrscht, zeigte sie eindrücklich bereits in ihrem ersten Auftritt, dem «Danza Española Nr. 1» aus «La vida breve», in dem sie die musikalische Vorgabe des Orchesters hinreissend umsetzte. In diesem Stil ging es weiter, con brio spielte gewohnt brillant, und Bettina Castaño setzte die Musik gefühlvoll um, sie tanzte gleichzeitig energisch, kraftvoll und doch grazil und leicht wie eine Feder.Dazwischen gab sie den Zuhörern ein paar interessante Einblicke in die Technik des Flamenco-Tanzes. Nach einem faszinierenden Solo-Flamenco mit hohem Schwierigkeitsgrad, ohne musikalische Begleitung, war wieder das Orchester an der Reihe. «Granada» durfte natürlich in diesem ersten «spanischen» Teil nicht fehlen, rhythmisch perfekt und harmonisch ausgewogen gespielt.


Wiener Komponisten


Der zweite Teil gehörte dann ausschliesslich dem jubilierenden Orchester, mit Ausnahme der Polonaise aus der Oper «Eugen Onegin» von Tschaikowsky waren nun Werke aus der berühmten Wiener Komponisten-Gilde zu hören, dazu zählen Johann Strauss Sohn und Josef Hellmesberger. Ein Musik-Genre, welches das Orchester con brio meisterhaft beherrscht,damit einen Hauch von Wiener Neujahrskonzert in die Halle zauberte und die Besucher begeisterte. Dazwischen wurden die Vorgänger von Dirigent Stefan Zindel geehrt, Toni Kistler und Mathias Elmer (Niki Wüthrich fehlte krankheitshalber) durften für ihre Verdienste um das Orchester ein Geschenk entgegennehmen. Vor dem traditionellen Schlusspunkt, dem «Radetzky-Marsch», zeigte Bettina Castaño nochmals, was sie weltweit zu einer begehrten Tänzerin macht. Das Orchester spielte einen Part aus «Carmen» von Bizet, und sie tanzte – ein grandioser Abschluss einer äusserst gelungenen künstlerischen Zusammenarbeit zwischen Orchester und Tänzerin. Wie sagte der Kulturbeauftragte des Kantons, Franz-Xaver Risi, im Grusswort zum Jubiläum: «Auf dass das musikalische Feuer noch lange glühe!»


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.01.2018

Webcode

www.schwyzkultur.ch/9C6HNW