Künstlerin Maria Brunold und Geschäftsführer Clemens Egli freuen sich über die gelungene Ausstellung in der Gerbe. Bild Gina Graber
Künstlerin Maria Brunold und Geschäftsführer Clemens Egli freuen sich über die gelungene Ausstellung in der Gerbe. Bild Gina Graber

Kunst & Design

Anregende Farbenspiele: Vernissage der Jahresausstellung in der Gerbe

Am Freitagabend fand im Alters- und Pflegezentrum Gerbe im kleinen Rahmen die Vernissage zur neuen Jahresausstellung statt. Die grossformatigen Bilder der Freienbacher Künstlerin Maria Brunold regen Bewohnerinnen, Bewohner und Besucher bis Ende Jahr zum Betrachten und zur freien Interpretation an.

Vor zwei Jahren konnte die Erweiterung der Gerbe abgeschlossen werden. Seither verfügt das Heim über schöne, grosse, weisse Wände, die in kahlem Zustand so gar keine Behaglichkeit verbreiten. Deshalb beschlossen der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung bereits letztes Jahr, die weiten Gänge im Erdgeschoss mit Bildern zu schmücken.

Regelmässige Jahresausstellung geplant


Seit vergangenem Freitag hängen fünf abstrakte Gemälde von Maria Brunold in der Nähe der Cafeteria, ein weiteres beim Eingang. Die Präsentation der neuen Bilder wurde mit einem öffentlichen Apéro im Beisein der Künstlerin gewürdigt. Maria Brunold war sehr erfreut über den herzlichen Empfang und lobte die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Gerbe. Geschäftsführer Clemens Egli ist es ein Anliegen, die Jahresausstellungen in Zukunft regelmässig durchzuführen. Es wäre für ihn als Laien nicht ganz einfach gewesen, eine Kunstausstellung auf die Beine zu stellen, gab er zu: «Ich kenne mich zu wenig aus.» Deshalb zog das Altersheim für die Realisierung des Projekts Zeno Schneider hinzu, selber Kunstschaffender und ausgewiesener Kenner der Kunstszene.

Spielraum für Fantasie und Stimmungen


Viele Menschen werden in den nächsten Monaten an Maria Brunolds Bilder vorbeigehen und vielleicht davor innehalten. Insbesondere die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal der Gerbe haben ein Jahr lang Gelegenheit, sich in die abstrakten Bilder zu vertiefen. «Man weiss nicht, was es darstellen soll», bemerkte eine Bewohnerin beim Apéro etwas ratlos. Die Künstlerin ermunterte die Dame, das Gemälde zu betrachten, seine Farben und Formen einfach wirken zu lassen: «Man darf sehen, was man will.» Die ausgestellten Bilder haben auch keine Titel, lassen dadurch interpretatorischen Spielraum für Fantasie und Stimmungen zu. Maria Brunold malt mit Acrylfarben, oft in mehreren Schichten, streut körnige Materialien wie Marmormehl darunter, um der Oberfläche Struktur zu geben. «Ich habe vielleicht eine Vorstellung vom nächsten Bild, aber es kommt immer anders heraus», beschreibt sie den Schaffensprozess. Sie arbeitet an einem Bild so lange, bis das Spiel zwischen Farben, Linien und Schatten in ihren Augen harmoniert, bleibt dabei immer neugierig auf das, was entsteht. Meist dauert dies Wochen, manchmal sogar Monate. Dabei ruht ein Bild oft lange, bis die Zeit gekommen ist, es zu vollenden.

Geistige Aktivierung


Vier Bilder hängen im Gang zum grossen Seminarraum, wo auch Aktivierungskurse für die Bewohnerinnen und Bewohner stattfinden. Die Aktivierung hat in Altersheimen unter anderem den Zweck, die geistigen Fähigkeiten betagter Menschen zu erhalten und zu fördern. Maria Brunolds Gemälde bieten dafür eine wertvolle Gelegenheit.

Einsiedler Anzeiger / Gina Graber

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

11.02.2020

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