Prächtige Bühnenbilder: Im Schlosssaal wird Hochzeit gefeiert.
Prächtige Bühnenbilder: Im Schlosssaal wird Hochzeit gefeiert.
Im Boudoir machen sich die feinen Damen schön. Bilder: Christian Ballat
Im Boudoir machen sich die feinen Damen schön. Bilder: Christian Ballat

Bühne

Die Sinne zum Rausch verführt

Die Inszenierung von «Der Bettelstudent» am Theater Arth überrascht mit fünf prächtigen Bühnenbildern, hervorragender Musik, mitreissender Choreografie und tollem Schauspiel.

Regisseur Jean Grädel vereinfacht in seinen Inszenierungen die Geschichten der Operetten so, dass sie für alle verständlich sind. Darüber hinaus gelingt es ihm, die Handlung so zu verdichten, dass das Publikum während der zweieinhalbstündigen Aufführung immer bestens unterhalten ist. Die durchschnittlich 12 000 Gäste je Saison im Theater Arth lieben darüber hinaus Grädels Art, feine humoreske Spitzen einfliessen zu lassen. Solisten, Tänzerinnen und Chor freuen sich, seine Ideen auf der Bühne umzusetzen. Sechs Inszenierungen hat der Thurgauer in Arth produziert. Seine letzte – «Der Bettelstudent» – lässt die Freude der Mitwirkenden und ihr Feuer für die Operette lichterloh brennen.

Bühnenbild überwältigend

Die Premiere zur Saison 2017 am Samstag war mehr als nur ein «Hingucker » – sie war ein rauschendes Fest. In den letzten Jahren erlebte das Publikum die detailverliebte Arbeit des Goldauers Konrad Reichmuth auf den von ihm gemalten Bildern und Kulissen. Dieses Jahr zeichnet er darüber hinaus für das Bühnenbild verantwortlich. Es ist ihm mehr alsgelungen. Er hat Platzgeschaffen für ein emsiges Marktplatztreiben, für eine festliche Hochzeitsfeier. Reichmuth hat genauso aber auch Intimität geschaffen, für die Anzieh- und Schminkszenen im barocken Boudoir oder die sinnierenden Momente im einladenden Schlossgarten.

Gewaltiger Gesamteindruck

Die Begeisterung des Premierenpublikums beschränkte sich aber nicht auf die Bühnenbilder und den Einfluss des Regisseurs. Vielmehr erhielten auch die Kostüme (erstmals entworfen von Ruth Mächler), die leichtfüssigen Tanzeinlagen (Choreografie Elja Dusa Kedves), die Kompaktheit des Chors, die herausragenden Solistenstimmen und das hervorragende Orchester beste Noten. Die Harmonie aller einzelnen Elemente sorgte für einen unvergesslichen Gesamteindruck.

Bote der Urschweiz (Christian Ballat)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

16.01.2017

Webcode

www.schwyzkultur.ch/3n3BRs