Bühne
Musik
Musical greift aktuelle Themen auf
«Rigipeter 2 – Ignaz’ Rache» steht den grossen Operetten- und Theaterproduktionen des Theaters Arth fast in nichts nach, bedenkt man, dass die jüngste Schauspielerin erst sieben, der älteste gerade mal achtzehn Jahre alt ist.
Esther Rickenbach ist Initiantin der Musicalcompany Art&Gold und hat Regie, Chorleitung und Gesamtleitung von «Rigipeter 2 – Ignaz’ Rache» inne. Als sie die diesjährige Arther Operette «Orpheus in der Unterwelt» mitgestaltete, die mit prächtigen Bühnenbildern aufwartete, war für sie klar: Eine Fortsetzung von «Rigipeter im Banne des Nagelfluchs» – aufgeführt 2016 nach dem gleichnamigen Buch von ihr und Sira Dudle, illustriert von Beatrix Reichlin – musste auf die Bühne. Gut ein Jahr dauerten die Vorbereitungen und Proben. Schauspiel- und Tanztraining, das Einstudieren der Choreografien, Chorproben und Gesangsunterricht prägten die Zeit der jungen Schauspielerinnen und Schauspieler. Zudem wurde ein Musical-Lager durchgeführt. Von «Orpheus» konnten Bühnenelemente verwendet werden und erhielten eine zweite, für das Musical leicht angepasste Daseinsberechtigung. Die Story des Musicals «Rigipeter 2» regt zum Nachdenken an. Sie formierte sich im Vorfeld immer wieder etwas um, wurde immer wieder an die Talente der Kids angepasst und entwickelte sich zusammen mit der Musik von Daniel Rickenbach zu einer wunderbaren Geschichte, deren Quintessenz in der heutigen Welt mehr als aktuell ist.
Auch Elemente haben ihre Probleme
«Ignaz’ Rache» handelt von den vier Elementen, die in den Personen von Ignaz (Feuer), Rigipeter (Erde), Aqua (Wasser) und Aera (Luft) dargestellt werden. Die vier Geschwister haben Querelen untereinander und ihre eigenen, teils ganz menschlichen Schwierigkeiten wie Probleme in Liebesdingen, mangelndes Vertrauen und Selbstzweifel. Die Menschenkinder haben mehrheitlich das Interesse an der Natur verloren und verlieren sich immer mehr in der digitalen Welt. Das nützen die Olobitenpriesterin Moira und die gehässigen Nymphenzwillingsschwestern Kassotis und Kastalia mit ihren Anhängern aus und füttern ihren Megacomputer mit den Daten der Kinder, um so alle Kinder gefügig zu machen. Hinter den digitalen Daten sind aber auch Sergej von der russischen Digital Native Association, kurz DNA, und die US-Agentin von World Wide Web Freedom (WWWF) her. Die «Ökokinder» geben dem Datenmissbrauch Gegensteuer und suchen Hilfe bei den Bergmännchen auf der Rigi, welche wiederum Rigipeter um Beistand bitten. Ein verworrenes Spiel beginnt, bei dem man sich nicht ganz sicher sein kann, auf welcher Seite nun Ignaz ist. Ob seine Freundin, die Nymphenkönigin Sabrina, ihn am Schluss wieder an ihrer Seite wissen darf oder ob die vier Elemente zerfallen und mit ihnen auch die ganze Welt? Es ist eine gelungene Produktion, die von der Musicalcompany zusammen mit den 50 Kids auf die Beine gestellt wurde. Rund 20 Helferinnen und Helfer stehen hinter der Bühne während den insgesamt sechs Auftritten im Einsatz.
Bote der Urschweiz / Stefanie Henggeler
Autor
Bote der Urschweiz
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