Bühne
Vom Tanz- und Flirtvirus gepackt
Die Operette «Wiener Blut» feierte am Samstag eine berauschende Premiere. Solisten, Musik und Bühnenbild begeisterten einmal mehr.
Eine Zeitreise an den Wiener Kongress von 1815? Nichts einfacher als das. Man setze sich ins Theater Arth, und für die nächsten knapp drei Stunden ist man mittendrin. Im Treiben des Hochadels, der Politik und der Dienstboten. Allesamt haben eines im Sinn: die Liebe. Politik wird dabei zur eigentlichen Nebensache. Eintauchen in die damalige Zeit wird in der klassischen und gelungenen Inszenierung des neuen Regisseurs am Theater Arth, Stefan Camenzind, zum Genuss. Für jede Rolle individuell massgefertigte Kostüme (Ruth Mächler) und eindrückliche Bühnenbilder mit viel Liebe zu verspielten Details (Konrad Reichmuth) führen eindrücklich vor Augen, wie die Menschen um 1815 in Wien gelebt haben. Dann diese Musik. «Wiener Blut» beinhaltet sozusagen ein «Best of» der beliebtesten Melodien, die Johann Strauss geschrieben hat. Das Arther Theaterorchester unter der Leitung von Beat Blättler erweckte den Charme dieser Musik zum Leben, die Solistinnen und Solisten (allen voran Désirée Pauli und Andreas Büchler) setzten Glanzpunkte nicht nur mit Gesang, sondern auch mit ihrem Spiel. Der Chor (Esther Rickenbach) und das erstmals mit jungen Männern verstärkte Ballett (Elja-Dusa Kedves) verschönerten das emsige Treiben in Festsälen und -plätzen auf bestens unterhaltende Art. Die Reise nach Wien ging zu schnell zu Ende. Das Premierenpublikum verdankte das Spektakel mit viel Szenenapplaus, einer «Standing Ovation» zum Schluss und vielen Lobesworten danach.
Bote der Urschweiz / Christian Ballat
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Bote der Urschweiz
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- Bühne
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