Die Uniform hat er bereits gefasst: Patrik R. Fluri zieht bald in die Kriegsfestung. (Bild SF)
Die Uniform hat er bereits gefasst: Patrik R. Fluri zieht bald in die Kriegsfestung. (Bild SF)

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Keine Schauspielerei in der Alpenfestung

Die besten Drehbücher schreibt das Leben. Da wird die Sommerserie «Alpenfestung» im Schweizer Fernsehen wohl ein echter Knüller. «Wir sind keine Schauspieler», sagt der Arther Offizier Patrik R. Fluri, «vor der Kamera werden wir uns genau so geben, wie wir sind.»

Da soll noch einer kommen und von Spielereien reden, von Sommerferien im TV-Bunker: Die 25 Männer, 3 Frauen und 5 Kinder nehmen ihren Auftritt in der Serie «Alpenfestung – Leben im Réduit» sehr ernst.

Auf die Männer wartet harter Aktivdienst mit all seinem Tribut. Einer der Wehrmänner ist Patrik R. Fluri aus Arth: «Das Projekt liegt mir am Herzen. Ich werde dafür einen Grossteil meiner Sommerferien opfern.» Fluri wird Ende Juli für knapp drei Wochen in die Kriegsfestung Fürigen bei Stansstad ziehen. Dem 35-Jährigen kommt als stellvertretender Kommandant eine Schlüsselrolle zu. Das nötige Rüstzeug bringt er zweifelsfrei mit. Patrik R. Fluri ist seit 15 Jahren Offizier bei der Schweizer Armee. Der Major ist Stabsoffizier in einem Bataillonsstab.

Springt der Funke über?
Den 18 Tagen im Bunker schaut Fluri respektvoll entgegen. Respekt deshalb, weil es um Menschen geht, um das Zwischenmenschliche. Da kann es schon mal einen «Chlapf» geben, wenn sich ein Haufen Fremde dauernd auf den Füssen stehen: «Die Idee ist es, die Zeit des Réduits im Zweiten Weltkrieg konsequent zu leben.» Und zwar absolut realitätsgetreu. Die Requisiten stammen aus Museen und privaten Sammlerbeständen, vom Säbel bis zu den Wollsocken, von der Gasmaske bis zum Zahnbürstli. Bei so viel Liebe zum Detail darf man auch von den Männern und Frauen einiges erwarten. Egal wie schwer die Abgeschiedenheit in der Festung zu ertragen ist, der Dienst fürs Vaterland geht vor. Ein französischer Abgang liegt nicht drin. Einzig bei gesundheitlichen Problemen würde das Fernsehen intervenieren. Fluri: «Vielleicht verstehen die Zuschauer am Ende der Serie besser, weshalb der Gedanke des Réduits unseren Eltern und Grosseltern so wichtig war. Ich hoffe, der Funke springt auf das Publikum über.»

Militärisch korrekt
Der Arther will die Zeit im Bunker unbedingt durchziehen, mit Herzblut. «Komme, was da wolle», meint er, «als Offizier habe ich gar keine andere Wahl.» Militärisch korrektwird es auch im Alltag zu- und hergehen. Jeder weiss, wo er hingehört. Bewusst reden die TV-Verantwortlichen nicht von irgendwelchen Laien-Darstellern, die sich für die Kameras ins rechte Licht rücken. Patrik R. Fluri hält fest: «Wir werden uns alle so verhalten wie im Privaten.» Das wahre Leben halt. So erwartet die Zuschauer ein Feuerwerk zwischenmenschlicher Beziehungen, und sei es ein handfester Krach. Bestes Fernsehen.

Kein «Big Brother»
Vom Format her wird die Alpenfestungsserie ähnlich daherkommen wie dazumal die populäre Pfahlbauer-Staffel auf SF1. Jeden Abend sendet «Schweiz aktuell» eine Zusammenfassung der letzten 24 Stunden. Die TV-Kameras werden den Alltag schonungslos dokumentieren, die Highlights, die Tiefpunkte, die magischen Momente. Billige «Big-Brother»-Mache ist indes nicht angesagt. Das Fernsehen will mit Würde eine Story erzählen. Entstehen soll ein eindrückliches Zeitdokument: So war es damals in der Schweiz, als der Zweite Weltkrieg wütete.
Alpenfestung – Leben im Réduit
Die Sommerserie von «Schweiz aktuell», startet am 27. Juli und dauert bis 14. August.
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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

17.07.2009

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