2020 musste die Operettensaison am Theater Arth frühzeitig abgebrochen werden, 2021 findet gar keine statt.
2020 musste die Operettensaison am Theater Arth frühzeitig abgebrochen werden, 2021 findet gar keine statt.
Für die Solisten Andreas Büchler (links) und Simon Witzig bleibt wie für das ganze Ensemble des Theaters Arth nur die entschwobene Erinnerung an «Eine Nacht in Venedig». Bilder: Christian Ballat
Für die Solisten Andreas Büchler (links) und Simon Witzig bleibt wie für das ganze Ensemble des Theaters Arth nur die entschwobene Erinnerung an «Eine Nacht in Venedig». Bilder: Christian Ballat
Schlechte Nachrichten, auch für die Goldauerin Rahel Bünter: Die Solistin wird ihre Rolle als Ciboletta nicht mehr spielen können.
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Bühne

Musik

Erstmals nach 80 Jahren keine Operette

Die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Vorschriften des Bundes zwingen das Theater Arth dazu, die Saison 2021 abzusagen

Der Vorstand der Theatergesellschaft Arth hatte an seiner Sitzung am Montagabend keine andere Wahl, als die Saison 2021 endgültig abzusagen. Die Vorschriften im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lassen weder einen Proben- noch einen Aufführungsbetrieb zu. Diese erlauben kulturelle Aktivitäten von maximal 15 Personen. «Der Entscheid tut weh, aber wir wurden durch die Vorgaben des Bundes dazu gezwungen», erklärt Theaterpräsident Sandro Forni gegenüber unserer Zeitung. Statt mit den Proben wie geplant in dieser Woche beginnen zu können, bleibt das Haus in den nächsten Monaten leer. «Bei praktisch jeder Szene wären mehr als 15 Personen involviert. » Selbst wenn diese Vorschrift nicht existieren würden, so gilt immer noch die vom Kanton Schwyz erstellte Regel, dass Anlässe von maximal 30 Personen besucht werden dürfen. «Nicht nur, dass es 200 Mitwirkenden keinen Spass macht, vor so einem kleinen Publikum zu spielen, eine solche Regelung wäre der finanzielle Ruin», erklärt Forni.

Zuerst Abbruch, dann Absage


Die Theaterleitung, die Mitwirkenden und das Publikum hatten lange gehofft, ab Januar noch einmal «Eine Nacht in Venedig» auf der Arther Bühne zu sehen. In der vergangenen Saison fielen die letzten acht Aufführungen dem coronabedingten Lockdown zum Opfer. Darum sollte das Stück – wenn auch in einer verkürzten Saison – nochmals gespielt werden. Alles war vorbereitet, der Startschuss – auch für den Vorverkauf – wäre diese Woche gefallen. Doch daraus wird nichts. «Wir verfallen jetzt nicht in Lethargie», beschreibt der Theaterpräsident die aktuelle Stimmungslage. «Aber es fällt richtig schwer, schon etwas mit Blick in die Zukunft zu sagen.» Einerseits versuche man, wenn sich die Gelegenheit biete, dem Publikum im Frühsommer ein Alternativprogramm anbieten zu können. Gespräche laufen, aber ob irgendetwas möglich wird, hängt mit der Entwicklung der Pandemie zusammen. Intern laufen die Vorbereitungen für die Saison 2022. Dann steht die Operette «Polenblut», die ursprünglich für die Saison 2021 geplant war, auf dem Programm. «Wir hoffen stark, dass bis dann Aufführungen, die dem Publikum eine erfrischende und wohltuende Abwechslung zum Alltag bieten, wieder möglich sind.» Die lange, von den Vorschriften aufgezwungene Operettenpause wollen die Verantwortlichen des Theaters Arth nutzen, um dringend notwendige Sanierungsarbeiten am Gebäude vorzunehmen. «Die Bühneninfrastruktur muss erneuert werden, damit wir auch in den nächsten Jahren sicher weiter spielen können», erklärt Forni dazu. Dass keine Saison stattfinden kann, vereinfache die Arbeitsabläufe. «Wir würden trotzdem lieber unser Publikum mit einer Operette unterhalten». Im Theaterrestaurant kommt es zu einem Wechsel, der ebenfalls auf 2021 vorgesehen war. Neu wird das Team des Hotels Waldstätterhof, Brunnen, die Gäste kulinarisch verwöhnen.

Bote der Urschweiz / Christian Ballat

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Bühne
  • Musik

Publiziert am

05.11.2020

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