Helmut Meier: Vor 20 Jahren hat er die ehemaligen Pferdestallungen an der Gotthardstrasse in Arth zu einer Kunstgalerie umgebaut. Bild Martin Schmidig
Helmut Meier: Vor 20 Jahren hat er die ehemaligen Pferdestallungen an der Gotthardstrasse in Arth zu einer Kunstgalerie umgebaut. Bild Martin Schmidig

Kunst & Design

Ein Gen für das Kunstinteresse

Nach einer 30-jährigen Karriere bei der Swissair eröffnete der Goldauer Helmut Meier vor 20 Jahren in Arth eine Kunstgalerie. Schon als Primarschüler war er von Kunstwerken fasziniert.

Vor 21 Jahren liess sich Helmut Meier frühpensionieren, um sich seiner Leidenschaft, der Kunst, zu widmen. Den definitiven Entscheid fasste er in Buenos Aires, wo er gerade als Verwaltungsrat für eine der Swissair- Tochtergesellschaften unterwegs war. Bei einer Vernissage auf der Schweizer Botschaft war er von der Arbeit einer Westschweizer Künstlerin so beeindruckt, dass er sie kurzerhand anfragte, ob sie in seiner Galerie ausstellen wolle. «Dafür hatte ich noch nicht einmal bei der Swissair gekündigt, und eine Galerie besass ich auch noch nicht», erinnert sich der heutige Galerist Meier noch genau an diese Vernissage. Tatsächlich stellte diese Westschweizerin ein Jahr später als erste Künstlerin ihre Werke in der heute 20-jährigen Galerie Meier in Arth aus.

Als Kind schon Bilder gesammelt

«Meine Mutter hat mir ein Gen für das Interesse an der Kunst vererbt», ist Meier überzeugt. Meiers Mutter war die Tochter des Kunstmalers Arnold Pankraz Huber, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Florenz, Rom und Paris studierte. Helmut Meier begleitete seine Mutter bereits als Erstklässler zu Museumsbesuchen. «Man musste mich nicht dazu zwingen. Ich war schon damals von der Kunst fasziniert», erzählt Meier aus seiner Kindheit. Er hat zu dieser Zeit gedruckte Bilder von klassischen Kunstwerken gesammelt, so wie man heute Fussball-Bildchen sammelt. Nach seiner Grundschulzeit in Goldau und der Handelsmatura im Kollegi Schwyz studierte Meier Betriebswirtschaft an der damaligen Handelshochschule St. Gallen (HSG) und doktorierte anschliessend als Volkswirt. Trotz seiner Faszination für die Kunst wollte er nie den Weg eines Künstlers einschlagen. «Für mich war das immer nur ein Hobby. Ich hatte einfach Freude an der Kunst, wollte mich aber nie künstlerisch betätigen», erzählt Meier. Er sei zwar sehr kreativ, zum Künstler hätte es ihm aber nie gereicht, glaubt er. Gereicht hat es ihm hingegen zu einer erfolgreichen Karriere bei der Swissair, die 1960 begann und mit seiner Frühpensionierung 1991 endete.

Kreativität statt nur Business

In einer Woche lädt die Galerie Meier zur Jubiläumsfeier. Bis zum 26. Mai sind Werke von rund 40 Künstlern zu sehen, welche während des 20-jährigen Bestehens bereits einmal in der Arther Galerie ihr Schaffen ausstellen konnten. Als Galerist hat Helmut Meier mehrere junge Künstler entdeckt und gefördert. Zusammen mit seiner Tochter und seiner Frau führt er die Galerie als Familienunternehmen und setzt auf zeitgenössische Kunst. «Wir wollen die lebenden Künstler vertreten und nicht einen eigentlichen Kunsthandel mit Werken von grossen Namen betreiben», erklärt Meier. Das sei zwar finanziell weniger interessant, dafür kreativer. Es gehe ihm nicht in erster Linie ums Business, so Meier; denn sein Geschäftsleben habe er hinter sich.

Helmut Meier, der Schlossherr

Seit sieben Jahren ist Helmut Meier stolzer Schlossbesitzer. Das Schloss Wallhausen befindet sich im deutschen Bundesland Saxen-Anhalt. «Ich wollte schon immer ein Objekt im Ausland, das ich umbauen und wo ich kreativ tätig sein kann», sagte Meier. 2005 erfüllte er sich diesen Traum und ersteigerte sich das Schloss, welches heute einem Hotelbetrieb, einem Restaurant und Ausstellungsräumen Platz bietet. Ein Trakt des Schlosses dient der Familie Meier als Ferienhaus. Wallhausen wurde auf den Mauern eines Vorgängerschlosses aus dem 10. Jahrundert gebaut. Otto der Grosse, der spätere König von Italien und römisch-deutscher Kaiser, erblickte dort das Licht der Welt. Am 23. November jährt sich sein Geburtstag zum 1100. Mal. Aus diesem Anlass findet im Schloss der Familie Meier seit dem 20. April bis Anfang Dezember eine Ausstellung statt.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Kunst & Design

Publiziert am

28.04.2012

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