Begeisternde Showeinlage: Die Tambouren unter der Leitung von Philipp Rütsche liessen die Stöcke auch durch die Luft wirbeln. Bilder Christian Ballat
Begeisternde Showeinlage: Die Tambouren unter der Leitung von Philipp Rütsche liessen die Stöcke auch durch die Luft wirbeln. Bilder Christian Ballat
Fetzige Hackbrettklänge: Mit Nicolas Senn an den Stöcken ist das Instrument auch für rockige Töne geschaffen.
Fetzige Hackbrettklänge: Mit Nicolas Senn an den Stöcken ist das Instrument auch für rockige Töne geschaffen.

Musik

Trommelwirbel und Hackbrett

Was für ein Auftritt: Das Repräsentationsorchester Schweizer Armeespiel mit seinen Tambouren und der Hackbrettvirtuose Nicolas Senn begeisterten mit ihrem Konzert im Theater Arth. Unter den Tambouren sind auch drei Innerschwyzer.

Zwei, drei Mal wurden die gut 460 Gäste im praktisch voll besetzten Theater Arth von Dirigent Aldo Werlen aufgefordert, rhythmisch mitzuklatschen. «Wenn Marschmusik richtig und so interpretiert wird, wie es sich der Komponist gedacht hat, braucht es die vor allem an Festen und Feiern verbreitete Klatscherei nicht», sagte der Dirigent nach dem Konzert. So seien die Feinheiten und Klangfarben besser hörbar. Aldo Werlen war begeistert vom Saal und vom Publikum. «Hier ist es ganz nahe zu spüren, und der Funke ist von Anfang an übergesprungen.» Dieser Auftritt habe nicht nur ihm, sondern auch seinen Musikern richtig Freude gemacht. Tatsächlich war diese Freude richtig spürbar.

Strahlen in den Augen

Die Bläserinnen und Bläser, Schlagzeuger sowie die Tambourin und die Tambouren spielten bestechend gut und hatten dabei ein Strahlen in den Augen. Ein Strahlen, das sich in den Blicken der Gäste im Saal spiegelte. «Die goldene Marschparade» war qualitativ höchststehender Musikgenuss. Die Zuhörer dankten es mit tosendem Applaus. Auch der oberste Militärmusiker der Schweiz und Präsident des Theaters Arth, Oberst Beat Diener, zeigte sich sehr erfreut: «Das Konzert wurde auf diesen Anlass massgeschneidert und übertraf die Erwartungen.» Viele Orte würden sich darum bewerben, einmal eines der Armeespiele auftreten zu lassen. Arth könne sich glücklich schätzen, den Zuschlag bekommen zu haben. Weitere solche Auftritte wären wünschenswert, können aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Aussicht gestellt werden.

Auf Hackbrett gewirbelt

Begeistert hat auch Nicolas Senn. Der junge Hackbrettvirtuose kam mit seiner originellen und sympathischen Art sehr gut an; sein Spiel mit den Stöcken über die Saiten löste Bewunderung und Begeisterung aus.Wer hörte, wie Senn die Märsche gemeinsam mit den Bläsern umsetzte, vermutete eine jahrelange Zusammenarbeit.Weit gefehlt: Erst dreimal hat er zusammen mit dem Repräsentationsorchester gespielt – in der Tonhalle Zürich, am Basel Tattoo und jetzt in Arth. In seinem Soloteil war auch nicht etwa nur Appenzeller Musik zu hören, nein, Nicolas Senn bringt es sogar fertig, das rockige «Anotherone bites the dust» der Popgruppe Queen aus seinem Instrument herauszukitzeln.

Auch drei Schwyzer in Halifax

Arth. – Für den Oberarther Kuno Bürgi war das Konzert etwas ganz Spezielles. Erst vor einer Woche in die Tambourenabteilung des Repräsentationsorchesters aufgenommen, war es nicht nur sein erstes Konzert in dieser Formation, sondern auch noch eines vor Heimpublikum: «Es ist wirklich ein besonderes Gefühl, in dieser Uniform im eigenen Theater auftreten zu dürfen und dabei noch viele im Publikum persönlich zu kennen.» Das Engagement in dieser Formation sei mit sehr viel Arbeit verbunden, aber es mache riesig Freude. Nach dem Auftritt in Arth und dem KKL am darauffolgenden Tag wird sich das Spiel erst im Juni wieder treffen, dann zu einer Probewoche in Sursee, die als Auftakt zur Reise nach Kanada genutzt wird. Das Repräsentationsorchester Schweizer Armeespiel ist mit seinen Tambouren vom 1. bis 8. Juli eine von acht ausländischen Gastformationen am Royal Nova Scotia International Tattoo im kanadischen Halifax. Mit dabei sind neben Kuno Bürgi auch die Innerschwyzer Tambouren Cédric Schuler, Steinen, und Remo Betschart, Schwyz.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

14.05.2012

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