Erwecken alte Melodien zu frischem Leben: Dani Häusler, Johannes Schmid-Kunz und Markus Flückiger von der Hanneli-Musig. Bild Stefan Vogel
Erwecken alte Melodien zu frischem Leben: Dani Häusler, Johannes Schmid-Kunz und Markus Flückiger von der Hanneli-Musig. Bild Stefan Vogel

Musik

Versöhnung von Innovation und Tradition

Die Hanneli-Musig spielte am vergangenen Freitag in der Aula Zwygart in Arth. Die virtuosen Volksmusiker zeigten, dass Innovation und Tradition keine Widersprüche sein müssen.

Die Hanneli-Musig hat sich ganz dem Erbe der Schweizer Volksmusik verschrieben. Der Name der Formation leitet sich von der Sammlerin Hanny Christen ab, die während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in akribischer Arbeit über 120 000 Melodien aus der ganzen Schweiz zusammengetragen hatte.

Enormer Nachlass

Fabian Müller (Cello und Bratsche) und Ueli Mooser (diverse Instrumente) gründeten 2002 die Kapelle. Beide Musiker waren massgeblich an der Veröffentlichung der Sammlung beteiligt. Die Formation schöpft darum ihr Repertoire ausschliesslich aus dem enormen Nachlass von Hanny Christen. Am vergangenen Freitagabend waren die sechs Musiker nun in Arth zu Gast – der Kulturverein hatte unter dem Motto «Was tanzten unsere Urgrosseltern?» zum Konzertabend in der Aula Zwygarten geladen.

Namenlose Melodien

Da meist nur namenlose Melodien überliefert wurden und die Begleitakkorde erst nachträglich hinzugefügt worden sind, lässt das Notenmaterial viel Interpretationsspielraum offen. Und diesen Spielraum reizen die Virtuosen der Hanneli-Musig aus. Dabei bleiben die Melodien aber weitgehend unverändert, experimentiert wird vorwiegend in der Begleitung und in der Instrumentierung. Was auf den ersten Blick sehr innovativ wirkt, offenbart in Tat und Wahrheit ein grosses Traditionsbewusstsein: Anders als heutzutage bestanden früher keine fixen Besetzungen, man musizierte mit jenen Instrumenten und Leuten, die gerade zur Verfügung standen. Johannes Schmid-Kunz (Geige, Blockflöte) bringt das Dilemma mit einem Augenzwinkern auf den Punkt: «Wir wissen, dass die Stücke nicht genau so gespielt wurden, wie wir es tun – wir wissen aber auch nicht, ob die Stücke anders gespielt wurden.» Denn eigentlich gebe es so viele Versionen, wie es Interpreten gebe.

Drei Schwyzer mit dabei

Die Aula in Arth war bis auf den letzten Platz besetzt, und das Publikum zeigte sich vom Konzert begeistert. Das Interesse am Konzertabend war sicherlich auch deswegen so gross, weil mit Dani Häusler (Klarinette, Bassetthorn), Markus Flückiger (Schwyzerörgeli) und Christoph Mächler (Kontrabass, Gitarre) gleich drei Schwyzer in der Hanneli-Musig mitspielen.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

21.09.2009

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