Präsentierte neu ein «I-Like-T-Shirt» als Maskottchen: Präsident Hörbi Bisang. Bild Edith Schuler-Arnold
Präsentierte neu ein «I-Like-T-Shirt» als Maskottchen: Präsident Hörbi Bisang. Bild Edith Schuler-Arnold

Brauchtum / Feste

Die Hummler sind ganz schön wild

«Achtung wild», nach diesem Motto leben die Arther Hummelzünftler ab sofort bis am Aschermittwoch. Mit dem Sammeltag für die Kinderbescherung und dem Zunftbote eröffnete die Hummelzunft am Samstag die diesjährige Fasnacht und zeigte sich im neuen Fasnachtsgwändli.

Die Fasnacht in Arth wurde traditionell mit dem Sammeltag für die Kinderbescherung eröffnet. Die Mitglieder der Hummelzunft gehen dabei von Haus zu Haus und fragen um Unterstützung für die Umzugssäckli der Kinderbescherung vom Güdelmontag an. Nach dem Umzug wird an alle Kinder ein Säckli abgegeben mit einem Schoggistängeli, einem Brötli, Orangen und den Fasnachtsguetsli. Diese Kinderbescherung ist sehr beliebt und ein fester Bestandteil der Arther Fasnacht. Am Abend gab die Guuggenmusig ein Platzkonzert und offerierte dabei Kaffee und Punsch. Viele Fasnachtsbegeisterte genossen dieses Konzert und wärmten sich mit den offerierten Getränken auf.

T-Shirt löst Schuh ab Präsident

Hörbi Bisang, Präsident der Hummelzunft Arth, begrüsste alle zum Konzert und freute sich über das zahlreiche Erscheinen. Er bedankte sich bei den Näherinnen der neuen Fasnachtsgwändli und erklärte, dass nun auch der «Schari» (ein alter Schuh) nun abgelöst wird durch ein T-Shirt mit der dem «I-Like-Daumen ». Im Anschluss an das Programm auf dem Dorfplatz war Beizenfasnacht angesagt. In einigen Restaurants spielte Musik zur Unterhaltung und zum Tanz auf. Die Hummelzunft Arth zog natürlich auch von Restaurant zu Restaurant und stimmte so alle auf die frisch gestartete Fasnacht ein. Das Motto, unter welchem der Güdelmontag stehen wird, ist «Achtung wild».

Die Hummler und ihre Geschichte

Der Ursprung der Arther Fasnacht geht auf das 17. Jahrhundert zurück und folgt einem aussergewöhnlichen Brauch, dem Hummelschlucken. Die religiöse Gruppierung traf sich zum Gebet und Gesang und eben diesem aussergewöhnlichen Brauch. Der Wein floss damals in rauen Mengen. Die Gründung der Fasnachtsgesellschaft «löbliche Fasnachtsgesellschaft » war im Jahr 1910. Das Ziel dieser Fasnachtsgesellschaft war es, eine Kinderbescherung durchzuführen sowie die Fasnacht durch Darbietungen und Umzüge wiederzubeleben. Die Arther Fasnacht entwickelte sich ähnlich wie im Schwyzer Talkessel. Mit der Fasnachtsfigur «Rölli», der Rott und auch der Tradition des Nüsselns übernahm man diese Bräuche und kam erst um 1932 davon weg: So wurde zum letzten Mal im Jahre 1932 von einem Preisnüsseln berichtet. 1935 fand erstmals ein Morgenstreich statt. Eine kleine Tambourengruppe startete um vier Uhr morgens ihren Rundgang durch Arth. Dieser Krach am frühen Morgen gefiel nicht allen, wurde aber ein fester Bestandteil der Arther Fasnacht. Es entstanden weitere Brauchtümer im Verlaufe der Zeit, wie die Kinderbescherung, das Sackhüpfen und ein Maskenball. Eine eigentliche Flaute erlebte auch die Arther Fasnacht in den 30er-Jahren. In dieser Zeit, den Kriegsjahren, herrschte Geldnot, und deshalb nahm das fasnächtliche Treiben weiter ab. Grössere Fasnachtsumzüge und Maskenbälle waren in diesen Jahren nicht gestattet.

Aus der Zunft wurde ein Guugge

Am Mittwoch, 15. Januar 1947, fand die offizielle Gründungsversammlung der «Zunft der Hummel von Arth» im Hotel Rigi in Arth statt. Erst viel später wurde aus der Zunft eine Guuggenmusig, die viele Gepflogenheiten der Zunft wie beispielsweise die Neumitgliederaufnahme (Zunftbote) übernahm und weiterpflegte.Ab 1963 wurde jeweils am Güdeldienstagabend ein «Böög» verbrannt, jedoch verschwand auch dieser Brauch in den 70er-Jahren. Die Kinderbescherung sowie den Maskenball organisiert die Hummelzunft Arth auch heute noch am traditionellen Arther Fasnachtstag, dem Güdelmontag.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

14.01.2013

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