Burgen faszinieren auch heute noch. Felix Nöthiger rekonstruierte diese Burg in Zillis und gründete die Organisation Pro Castellis. Bild zvg
Burgen faszinieren auch heute noch. Felix Nöthiger rekonstruierte diese Burg in Zillis und gründete die Organisation Pro Castellis. Bild zvg

Dies & Das

Ins Mittelalter eintauchen

Der in Bäch wohnhafte Felix Nöthiger ist mit der Organisation Pro Castellis massgeblich an den Domleschger Burgentagen beteiligt, die unter anderem Kulturwanderungen und ein Konzert beinhalten.

Burgen faszinieren Felix Nöthiger seit der fünften Primarklasse. Als Lehrer, Burgenfreund und Archäologiestudent konnte er 1967 oberhalb von Zillis eine Magerwiese mit Steinhaufen kaufen. Die Bodenforschung liess die Baukörper einer Burg aus dem Jahr 1273 gut erkennen. Nach 34 Jahren sorgfältigen Wiederaufbaus steht die Burg Haselstein wieder am ursprünglichen Ort. Sie dient als kulturelles Zentrum der Burgenpflege im Bündnerland, und es wohnen vorwiegend Freiwillige dort, die Erhaltungsarbeit an Burgen leisten. Es werden aber auch Fachkurse abgehalten, und den Einwohnern der Talschaft Schams steht die Burgkapelle St. Georg für Hochzeiten und Taufen unentgeltlich zur Verfügung.

Erhalt gesichert

2001 gründete Felix Nöthiger die Kulturinstitution Pro Castellis. Diese hat den Zweck, wehrhistorische Baudenkmäler aus der Zeit zwischen Mittelalter und Gegenwart zu erforschen und zu unterhalten. Zudem werden historische Forschungsprojekte unterstützt und eigene Projekte realisiert. Für die Finanzierung ist mit dem Liegenschaftenbesitz gesorgt,ein Team setzt heute die Arbeit von Felix Nöthiger fort. Dieser beschränkt sich auf die Realisierung einzelner Projekte und lebt derzeit aus aktuellem Anlass als «Burgherr». Denn noch bis am 24. August laufen die zweiten Domleschger Burgentage mit vielen Angeboten, die auch Laien ansprechen können. «Besucher aus den Höfen sind natürlich auch willkommen»,sagt Felix Nöthiger.

Türen öffnen sich

Das Domleschg hat auf einer Tallänge von acht Kilometern nicht weniger als 14 mittelalterliche Wehrbauten. Die ältesten bestehen seit bald 800 Jahren. Auf geführten Tageswanderungen öffnen sich üblicherweise verriegelte Schlosstüren.Im Crash-Kurs in Burgenkunde gibt ein Burgenspezialist auf acht Burgen Lesehilfen zu neuem Verständnis der steinernen Sprache der alten Mauern.

Einzelpersonen oder ganze Familien mit kleinen Rittern und Burgfräuleins können auf der Burg Ehrenfels einen Tag und eine Nacht lang wie im 13. Jahrhundert leben. Sie werden entsprechend eingekleidet, es wird mit alten Rezepten gekocht und Brot gebacken. Museumspädagogen führen als historische Figuren durch die ferne Zeit. Mittelalterliche Spiele werden nachgebaut und gespielt, ein Haken wird geschmiedet und aus Rohwolle Filz hergestellt. Themen sind auch die Verteidigung der Burg.Es werden Belagerungswerkzeuge und Kanonen vorgeführt. Platz hat es auch noch im Mittelalterkonzert vom 31. Juli in der spätmittelalterlichen Kirche von Tomils.

Alle Infos unter www.pro-castellis.ch.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Frieda Suter)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Publiziert am

24.07.2015

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