Unhidden, das Titelbild der Ausstellung im Vereins- und Kulturhaus Bäch. Bild zvg
Unhidden, das Titelbild der Ausstellung im Vereins- und Kulturhaus Bäch. Bild zvg

Kunst & Design

Nicole Paris stellt in Bäch aus

Die in Wilen lebende Künstlerin zeigt einen Querschnitt durch ihr Schaffen der vergangenen fünf Jahre.

In der Ausstellung «Schleierhaft» zeigt die Künstlerin Nicole Paris aus Wilen eine Retrospektive ihrer Arbeiten der letzten fünf Jahre. Dabei legt sie einen speziellen Fokus auf eine Serie zum Thema der Verschleierung abseits religiöser und historischer Diskurse. Die Ausstellung unter dem Patronat der Kulturkommission Freienbach findet vom 5. bis 14. Juni im Vereins- und Kulturhaus Bäch statt.

Nicole Paris hat 2009 an der Londoner Central Saint Martins University of Arts ihr Kunststudium erfolgreich abgeschlossen. Nach Aufenthalten in New York, London und Wien lebt und arbeitet sie seit drei Jahren in der Schweiz. Von hier aus nimmt sie regelmässig an internationalen Kunstmessen und Ausstellungen teil und arbeitet als freischaffende Künstlerin. Vor zwei Jahren hat sich Nicole Paris in Wilen niedergelassen. Nachdem sie bis dahin nur in Grossstädten gelebt hat, war die Umstellung anfangs nicht einfach. Die Ruhe und landschaftliche Schönheit im Bezirk Höfe bewirkten in ihr eine Rückbesinnung. «Ich geniesse es sehr, hier zu sein, und sehe es als Privileg, die Möglichkeit zu haben, mich komplett vom täglichen Wirbel unserer Welt zu lösen, den Blick über den Zürichsee zu haben, die tolle Luft einzuatmen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren – meine Malerei», sagt sie mit einem Lächeln.

Frauen in Konfliktsituationen

Die Darstellung menschlicher Ausdrücke und Spannungen sowie deren Interaktionen durch das Spiel mit präzisen und kräftigen Linien und Farbakzenten ist Nicole Paris unverwechselbares Markenzeichen geworden. Die Linien werden oft nicht durchgezogen, dennoch wirken sie leicht, spontan, lebendig und expressiv. Existenzielle Themen und Motive aus der Erlebnis- und Aussenwelt stehen immer im Vordergrund. In ihren jüngsten Arbeiten beschäftigt sie sich mit Konfliktsituationen von Frauen und Mädchen in der Welt des Überflusses, aber auch mit dem Einfluss der Befolgung religiöser Dogmen. In unserer Welt der Medien, in der vieles geschrieben und zerredet wird, ist es ihr wichtig, durch die expressive Ausdrucksform des Malens einen Kontrapunkt zu setzen und zur Diskussion anzuregen.

Die Kunst des Weglassens

Der Kunstsammler und Stifter Wolfgang Schuller schrieb in einen Brief an die Künstlerin: «Deine Arbeiten überraschten mich so stark, dass ich meinen Eindruck heute nur unvollständig zu Papier bringen kann. Ich bin masslos erstaunt, dass Du in – eigentlichen Umrisszeichnungen – eine starke Aussage erreichst, die beim Betrachter Gefühle erweckt und er sich das vorstellt, was Du ausdrücken willst, aber gar nicht dargestellt hast». Max Liebermann benutzte gerne den Satz «Zeichnen ist die Kunst des Weglassens.» «Ich möchte die Gelegenheit nutzen, meine Arbeiten nicht nur in den Grossstädten, sondern auch in dem Umfeld, in dem ich arbeite und lebe, zu zeigen. Eventuell erkennt sich ja jemand in meinen Bildern wieder», sagt Nicole Paris, die ihre Inspiration aus dem täglichen Leben bezieht, und deren Arbeiten den Menschen im Fokus haben.



Ausstellung: 5. bis 14. Juni, Vernissage am 5. Juni, 18 Uhr. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, 14 bis 17 Uhr, Freitag, 16 bis 19 Uhr, und nach Vereinbarung.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

01.06.2015

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