Erleben turbulente Zeiten miteinander: Stewardess Jacqueline (Monika Gisler) und Mario (Roli Ochsner). (Bild zvg)
Erleben turbulente Zeiten miteinander: Stewardess Jacqueline (Monika Gisler) und Mario (Roli Ochsner). (Bild zvg)

Bühne

Schnelle Flugzeuge stören das Liebesglück

Zum 10-Jahr-Jubiläum des Vereins führen die «Theaterlüt vo Bennau» den Lustspielklassiker «Boeing Boeing» von Marc Camoletti auf. Die vierte Generation der Bennauer Theaterleute hofft darauf, wiederum mehr als 2000 Besucher unterhalten zu können.

«Boeing Boeing» gilt als eine der weltweit erfolgreichsten Boulevardkomödien und wurde 1965 gar in Hollywood verfilmt. Was schon in grossen Städten Erfolg hatte, kann auch auf einer der vielen Laienbühnen für etliche Lacher sorgen.Von den Kostümen übersTelefon bis zur Musik ist alles so gut wie möglich auf die 60er-Jahre abgestimmt, das Zeitalter der ersten schnellen Passagierflugzeuge. Statt in der Luft spielt sich die turbulente Geschichte um leidenschaftliche Stewardessen ausschliesslich in einem Wohnzimmer ab. Auf der Bühne im Schulhaus stehen in dieser Saison nur sechs Darsteller. «Es ist einfacher zum Proben, man kann auf die einzelnen Rollen besser eingehen», findet Theo Kälin, Regisseur und Präsident der Bennauer Theaterleute. An der ausverkauften Premiere vom Sonntag verloren die männlichen Darsteller einmal vor lauter Text und Bühnenpräsenz den Faden, doch das Publikum spendete Szenenapplaus, und der Schwank in drei Akten ging planmässig weiter.

Ein Hafen, verschiedene Schiffe

Auch im Stück selbst verläuft für Lebenskünstler Mario (Roland Ochsner) und sein Dienstmädchen Anna (Daniela Kauflin) zunächst alles nach fixem Stundenplan. Schliesslich besuchen drei bei verschiedenen Fluggesellschaften tätige Stewardessen den Junggesellen stets in seiner Wohnung in Feusisberg, ohne voneinander zu ahnen. «Ein Hafen, aber verschiedene Schiffe» ist Marios Motto, wie er seinem Schulfreund Robert (Pirmin Kälin) erklärt, der anfänglich gar nicht begeistert ist, dem Schauspiel aber genauer zusehen möchte und sich bei ihm einquartiert.

Der reinste Harem

Die Amerikanerin Janet (Manuela Stalder) freut sich, dass sie dank einer schnelleren Boeing-Maschine schneller in der Schweiz sein kann. Auch die Französin Jacqueline (Monika Gisler) wechselt auf die schnelle «Super-Caravelle» der Air France. Die Dritte im Bunde, Swissair-Stewardess Judith (Marina Beeler), die mit ihrem köstlichen St. Galler Dialekt für Heiterkeit sorgt, bleibt diesmalfür drei Tage, was mit Janets Flugplan kollidiert. Robert muss zudem ein Aufeinandertreffen von Judith und Jacqueline verhindern, eine ziemlich schweisstreibende Aufgabe. «Das ist der reinste Harem», stellt er darob fest. Besonders Anna hält das Treiben für unmoralisch und schliesst die Augen. Der alleinstehende Robert fühlt sich dagegen immer wohler im Wohnzimmer seines Freundes. Dass sich Taschen anderer Fluggesellschaften in der Wohnung befinden, fällt den Frauen allmählich auf. Doch zu einem dramatischen Auffliegen der Affären kommt es nicht, weil die Stewardessen selbst nicht so unschuldig sind, wie sie in ihren adretten Uniformen scheinen.



Boing Boing

Lustspiel in 3 Akten von Marc Camoletti, Regie Theo Kälin,
Theaterlüt vo Bennau

Spieldaten

24.12.2010–14.01.2011
Bennau

Vorverkauf

- Online

- Telefon: 055 412 86 41 (Mo–Fr, 17:30–18:30 Uhr)
Weitere Infos

www.theater-bennau.ch

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

28.12.2010

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