180 Kinder auf Fantasie-Reise - 1

Bühne

180 Kinder auf Fantasie-Reise

Das von der Brunnerin Martina Clavadetscher geschriebene Stück «Platz da!» wurde gestern im Rahmen von «transit09» an der Brunner Schule aufgeführt. Die 180 Erst- und Zweitklässler schrien nach Zugaben.

Das war gestern einmal etwas anderes als ein Märchen- oder Schülertheater. Die Schauspieler Martina Binz, Nicole Davi und Roger Pfyl und der Musiker Christov Rolla vom luki*ju Theater Luzern starteten in «Platz da!» mit Können und hohem Tempo und zogen es bis zum Schluss durch. Nach frenetischem Vorschussapplaus fanden es die Kinder sogleich lustig, wie die Spielerinnen und Spieler über den Platz hetzten. «Ich ha kei Ziit», riefen sie in die mit der Hand angedeuteten Handys. Wer kennt das nicht.

Zeitreise in die Vergangenheit
Auf dem Platz steht einzig eine Litfasssäule, daneben sitzt ein Strassenmusiker. Er ist immer da, macht Musik und hat Fernweh. Die andern schlüpfen in neue Rollen. Ein Polizist, ein Filmstar, zwei Velo fahrende Touristen, Bauarbeiter und viele Figuren mehr kommen und gehen über den Platz. Eine Wissenschafterin, die sich seltsam verhält, vermag die Kinder besonders zu packen. Denn für sie verfügt der Platz über Magie. Findet sie die richtigen Punkte, kann sie eine Zeitreise unternehmen. Das gibt der Geschichte einen besonderen Kick, denn nach drei viertel Stunden wird es für viele Kinder schwierig, ruhig zu sitzen. Bewegung herrscht nicht nur auf der Bühne, sondern auch in den Rängen. Doch das Durchhalten im einstündigen Theater lohnt sich. Die Kinder kommen voll auf ihre Rechnung. Rauch steigt auf, die Litfasssäule wird zur Rakete, und die Spieler reisen in die Vergangenheit.Der Lärmpegel auf der Seite des Publikums steigt, die Begeisterung ist riesig. Am Schluss siegt das Fernweh, und der Strassenmusiker macht sich auf eine Reise. Aber das ist mehr eine Geschichte für die Grossen, denen das Theaterstück ebenso gut gefallen kann. Die Kinder spenden kurz tosenden Applaus und schreien dann vereint nach Zugaben. Natürlich werden diese mit zwei Liedern erfüllt.

Kinder sollen selber spielen
Martina Clavadetschers «Platz da!» hat also auch dem Heimpublikum gefallen. Toll macht das Stück das Zeitgemässe. Es verniedlichtnicht, fordert die Fantasie der Kinder und zeigt ihnen, was gute Schauspieler können. Wenn Wörter zu Wortfetzen und diese zu Songs werden, wenn Bewegungen zu synchronen Schritten und zu Tanz werden, dann hat das eine Leichtigkeit, die auch die Kleinen beeindruckt. Am Schluss fordert Nicole Davi die Schülerinnen und Schüler auf, sich selber Geschichten auszudenken, wenn sie das nächste Mal über den Dorfplatz gehen. Gespielt wird bereits beim Hinausgehen. Ein Kind hält die Finger gespreizt zwischen Ohr und Mund, genau so, wie es die Gestressten telefonierend oben in «Platz da!» zuvor auch taten.

PLATZ DA!
Ein Theaterstück mit viel Musik für Gross und Klein ab 5 Jahren

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Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

04.07.2009

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