Sylvie le Bonheur, Gregor Stäheli, Rainer Holl und Gina Walter standen in der Finalrunde. Bild: Patrick Kenel
Sylvie le Bonheur, Gregor Stäheli, Rainer Holl und Gina Walter standen in der Finalrunde. Bild: Patrick Kenel

Bühne

Deutsche und Schweizer massen sich im Wettstreit

Am Freitagabend durfte sich das zahlreiche Publikum am 13. Poetry Slam von Kultur Brunnen über Beiträge von hoher Qualität freuen.

Bereits zum zehnten Mal moderierte Kilian Ziegler aus Olten in seinem «gewöhnungsbedürftigen Dialekt», wie er meinte. Titelverteidigerin Lisa Christ, auch sie eine Oltnerin, musste dagegen passen. In ihrer Abwesenheit massen sich sieben Kontrahenten im modernen Dichterwettstreit. «Poetry Slam ist unfair und subjektiv », stellte Ziegler klar. Als Erster musste sich Kilian Küttel der zufällig ausgewählten Publikumsjury stellen. Der Gersauer, der vor drei Jahren an gleicher Stelle seinen ersten Auftritt hatte und es seither einmal in den Final der Schweizer Meisterschaft schaffte, verpasste eine hohe Punktzahl.


Drei deutsche Slammer sowie zwei Basler Lehrer


Sam Hofacher bejahte ein für alle Mal die Frage, ob er viel Ferien habe. Nach ihm war die Reihe an drei deutschen Slammern sowie zwei Baslern. Für ihre hochstehenden und teils auswendig vorgetragenen Beiträge erhielten sie viele Punkte. Sindy le Bonheur aus Mannheim schaffte es etwa in den sechs Minuten, die den Slammern jeweils zur Verfügung standen, jedes ihrer 40 Lebensjahre satirisch zu beschreiben.


Publikum durfte mit Kreischen abstimmen


Nach der Pause traten die vier Verbliebenen zur Finalrunde an. Diesmal durfte das ganze Publikum mit lautem Gekreische abstimmen. Der in Zürich lebende Basler Gregor Stäheli ging als Sieger hervor. Er überzeugte mit dem Anruf eines Call-Center-Mitarbeiters, der erfolglos eine Krankenversicherung vertreibt. «Ich mag diesen lustigen Dialog», sagte Stäheli, der den frustrierenden Studentenjob aus eigener Erfahrung kennt. Auch sein erster Text über Erlebnisse im bekifften Zustand kam gut an. Nach zehn Jahren Poetry Slam arbeitet Stäheli nun an seinem ersten Kabarett-Programm. Möglicherweise wird er auch einmal zu den bereits zahlreichen Bühnenkünstlern gehören, welche vor ihrem Durchbruch Erfahrungen am Brunner Poetry Slam sammeln konnten. Für die geringe Gage und den Sieger-Whisky reiste niemand an. In Brunnen genossen die Slammer aus beiden Ländern die ländliche Atmosphäre und den Applaus des erfahrenen Publikums. 150 Zuschauer waren diesmal im «Schützenhaus» dabei.


Bote der Urschweiz / Patrick Kennel

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

20.05.2019

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