Quadratisch, praktisch, gut: Die Kulissenwürfel sind leicht transportierbar und haben genug Platz für einen Tisch, eine Faxmaschine und eine Frau.
Quadratisch, praktisch, gut: Die Kulissenwürfel sind leicht transportierbar und haben genug Platz für einen Tisch, eine Faxmaschine und eine Frau.

Bühne

Kein Stefanstag-Theater mehr

Jahrzehntelang kam in der Aula am Stefanstag und am Abend vor Dreikönige ein Theaterstück zur Aufführung. Das ist vorbei – das Theater Brunnen geht neue Wege und erstmals auf Tournee.

Ein nachmittäglicherTheaterbesuch in der Aula gehörte früher gerade für Kinder zum Stefanstag einfach dazu. Am Abend kamen die «Grossen» – oder dann am 5., da gab es nach der Aufführung auch noch die Möglichkeit, das Tanzbein zu schwingen. Zum Erfolg trugen die Festwirtschaft und eine Tombola, die immer viele Preise zu vergeben hatte, bei. Tempi passati. Heuer findet erstmals kein Theater in der Aula statt. Es wurde immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich für die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönige auf, neben und hinter der Bühne engagieren wollen. «Es wird auch nicht wirklich einfacher, Leute zu finden, die in Vereinen aktiv mitmachen wollen», erklärt Regisseurin Susanne Holdener. So konnte das Theater Brunnen für dieses Jahr niemanden finden, der die Tombola organisiert und überallhin Bettelbriefe versandt hätte. Es fehlte aber auch jemand, der die Festwirtschaft hätte übernehmen wollen. Früher wurde das Theater durch die KAB organisiert und durchgeführt. Die neuen Verantwortlichen hatten bis zuletzt mit «alten Zöpfen» aus der damaligen Zeit zu kämpfen. Einen hatten sie im letzten Jahr abgeschnitten, als die Nachmittagsvorstellung gestrichen wurde, jetzt verpasste man sich eine komplett neue Frisur.

Viele Veränderungen

Tatsächlich hat sich die Stückwahl in den letzten Jahren verändert. Es wurden nicht einfach nur mehr «Schenkelklopfer» zum Besten gegeben. Auch das Theaterensemble hat sich weiterentwickelt. Nun also der endgültige Bruch mit Traditionen. Das Theater Brunnen geht auf Tournee. Die Premiere findet im Hotel City in Brunnen statt, wo der Abend als Dinnertheater aufgezogen wird. Weiter geht es mit Gastspielen im Chupferturm in Schwyz, im Restaurant Hirschen in Schwyz, in Isenthal, Mettmenstetten und Sörenberg. Die Derniere findet im Theater in Muotathal statt. Dies freut Susanne Holdener besonders, hat sie dort doch selbst schon Regie geführt.

Regisseur gesucht

Bereits im letzten Jahr hatte Holdener angekündigt, dass sie 2012 letztmals Regie für das Theater Brunnen führen wird. Für die nächste Saison ist man noch auf der Suche. Nach sechs Jahren habe sie genug und wolle eine Auszeit nehmen, erklärte die abtretende Regisseurin. «Zuerst werde ich loslassen, durchschnaufen und geniessen. Später wird sich dann zeigen, inwieweit ich mich weiter mit Theater beschäftigen werde.»

Ein Mann, drei Frauen

«EiferSucht», das Drama für drei Faxmaschinen von Esther Vilar, mit dem das Theater Brunnen auf Tournee geht, erzählt von drei Frauen, die alle in einem Hochhaus wohnen und ein Faxgerät haben. Alle haben auch einen Mann, unglücklicherweise denselben. Im Stück hat er kein Wort zu sagen. Umso mehr spricht man über ihn. Die drei betrogenen Betrügerinnen liefern sich eine leidenschaftliche Redeschlacht per Fax.

Aufführungen vom 11. Januar bis 23. März, Informationen und Reservation unter www. theaterbrunnen.ch.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

22.12.2012

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