Musical-Sommer 2006 mit «Manche mögens heiss» in Brunnen: Das damalige Wetter-Fiasko hat äusserst vorsichtig gemacht, vor 2013 wird sicher nicht mehr getanzt, gespielt und gesungen. Archivbild
Musical-Sommer 2006 mit «Manche mögens heiss» in Brunnen: Das damalige Wetter-Fiasko hat äusserst vorsichtig gemacht, vor 2013 wird sicher nicht mehr getanzt, gespielt und gesungen. Archivbild

Bühne

Musical-Pläne bleiben weiter auf Eis

Wenn es nach den ursprünglichen Plänen gehen würde, dann wäre im nächsten Monat Premiere auf der Musical-Seebühne Brunnen angesagt. Solange jedoch eine Finanzierung nicht gesichert werden kann, bleibt das Projekt weiter auf Eis. Vor 2013 wird kaum mehr etwas gehen.

Mit dem Start in den Sommer beginnt wieder die Open-Air-Saison für die Musiktheater. Am 14. Juli ist Premiere für das Musical «Dällebach Kari» in Thun, am 22. Juli für «Die Schwarzen Brüder» in Walenstadt. Dort sind die Thuner Seespiele Träger der Aufführungen, am Walensee die TSW Musical AG. Und was ist mit der Seebühne Brunnen AG und deren Projekt?

17-mal Wetterpech gehabt

Auf dem einmalig gelegenen Auslandschweizerplatz in Brunnen ist im Sommer 2006 «Manche mögens heiss» gespielt worden. Eine turbulente Billy-Wilder-Komödie, ein weltbekannter Stoff. Die Inszenierung war ein Erfolg, die Spielzeit das Gegenteil. Das miserable Sommerwetter hat diese erste Brunner Musical-Saison zum Fiasko gemacht: 17-mal konnte man gar nicht spielen, musste abbrechen oder stand im Regen. Bei einem Umsatz von 3,1 Mio. Franken blieben am Schluss 1,05 Mio. Franken ungedeckt. Die Seebühne Brunnen AG erhielt einen Konkursaufschub und führte dann erfolgreich ein Nachlassverfahren durch, bei dem die Gläubiger aber nur noch eine Nachlassdividende von 9 Prozent erhalten haben.

Zuerst Finanzen sichern

Diese erste Saison war auch für die Initianten ein Schock. Sie haben daraus gelernt und gehen seither mit den Plänen für eine nächste Inszenierung sehr sorgfältig an. So vorsichtig, dass entgegen den Absichten von 2007 bis heute kein konkretes Projekt mehr entwickelt worden ist. «Unsere AG ist praktisch eine schlafende Gesellschaft geworden», erklärte Verwaltungsrat Roger Bürgler, Gersau. Niemand sei mehr bereit, nochmals ein Risiko einzugehen. Solange nicht ein starker Partner, eine verlässliche Defizit- Abdeckung oder genügend Sponsoring-Leistungen gefunden sind, geht gar nichts mehr. Darum liegt die Musical-Idee für Brunnen und die Zentralschweiz vorläufig weiter auf Eis.

Frühestens wieder 2013

Bis vor einem Jahr war die Seebühne AG noch mit Aufräumarbeiten aus der Spielsaison 2006 beschäftigt. Letztmals hat sich der Verwaltungsrat rund um Ivo Husi, Schwyz, vor zwei Jahren öffentlich geäussert. Nachdem man zuerst für 2009 wieder ein Projekt aufgleisen wollte, ist dann wenig später eine Inszenierung für den Sommer 2010 in Aussicht gestellt worden. Das würde aber bedeuten, dass momentan auf dem Auslandschweizerplatz in Brunnen schon längst an Bühne und Tribüne gebaut und dass geprobt werden müsste. Davon ist keine Rede. Und auch für nächstes und übernächstes Jahr ist nichts in Sicht. Bei einer Vorlaufzeit von rund zwei Jahren bedeute dies, so Bürgler, dass frühestens 2013 wieder ein Projekt realisiert werden könnte.

Allenfalls ein kleineres Projekt

Als Variante sieht der Verwaltungsrat allenfalls die Möglichkeit, dass eine kleinere Produktion realisiert wird. Sicher werde aber auch diese das Ressort Musiktheater betreffen. Dazu stehe man immer wieder in Kontakt mit Regisseur Markus Buehlmann, Basel, und dem musikalischen Leiter Hansjörg Römer, Brunnen. Auch treffen immer wieder Anfragen aus dem Ensemble von 2006 bei der Seebühne AG ein, Schauspieler erkundigen sich nach einer Neuauflage. Auch aus der Region melden sich immer wieder ehemalige Helfer, die ihre Bereitschaft für einen nächsten Einsatz erklären. Ganz sicher werde man eine nächste Bühne auch wetterfest bauen, sodass immer gespielt werden könne, ausser bei Sturm, betonte Bürgler.

Aktionärsversammlung geplant

Für die Trägerschaft ist im Herbst 2005 die Seebühne Brunnen AG gegründet worden. Sie hat bisher erst zwei Aktionärsversammlungen durchgeführt. Nun ist eine nächste geplant, bei der man die Geschäftsjahre 2008 und 2009 zusammen vorlegen werde. Erstmals dabei sein werden auch jene Aktionäre, die im Rahmen der Sanierung eine Aktienkapitalerhöhung um 130 000 Franken gezeichnet haben. Ebenfalls wird sich der Unterstützungsverein nächstens bei seinen Mitgliedern melden und über die Situation informieren.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

16.06.2010

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