Hazel Brugger erzählt vom «Gagi-Dani» aus dem Aargau. Bild Simona Betschart
Hazel Brugger erzählt vom «Gagi-Dani» aus dem Aargau. Bild Simona Betschart

Bühne

Poetry-Slam vom Feinsten geboten

Im Rahmen des Poetry-Slams Brunnen zeigten am Freitagabend zehn Slammerinnen und Slammer aus der Schweiz und aus Deutschland ihr Können.

Kilian Ziegler moderierte mit erfrischender Leichtigkeit durch den Abend und sorgte mit seinem Alpaka-Einstiegstext auf Anhieb für beste Laune im Saal. In zwei Durchgängen präsentierten die Slammer und Slammerinnen ihre selbst verfassten Texte, wofür sie ein Zeitfenster von jeweils sechs Minuten zur Verfügung hatten. Die Performance wurde mit Noten von eins bis zehn aus dem Publikum und entsprechendem Applaus bewertet. Urkomisch, nachdenklich, obszön oder kritisch, es gab nichts, was nicht anzutreffen war, und die Künstler überzeugten mit vollem Einsatz und Leidenschaft.

Trockener Humor

«Die Sprache ist von uns gegangen, sie hatte die Schnauze voll von uns!» Hazel Brugger, bekannt als «böseste Frau der Schweiz», begeisterte mit trockenem Humor, einer gehörigen Portion Boshaftigkeit und Texten von «Tüpflischissern» aus dem Aargau, die in Ikea-Eisförmchen scheissen, und von toten «Huus-Chüngeli», die man zu Diamanten pressen könnte. Trotz voller Punktzahl im ersten Durchgang machte nicht sie, sondern Florian Cieslik aus Köln schlussendlich das Rennen. In «Die letzten Worte 2» beschrieb er, wie die deutsche Sprache sich durch soziale Netzwerke und neue Medien immer weiter verschlechtere, ja sogar zu «Sprechreiz» führe, und präsentierte ein mögliches Happy End, bei dem wir unsere «prosarote Brille» nie wieder abzusetzen hätten. Mit seinem eindrucksvollen Finaltext «Dantons Tot», in dem er das Bewerten von Gedichten kritisierte, gewann er das Publikum und die traditionelle Flasche Whisky, die unter allen Künstlerinnen und Künstlern aufgeteilt wurde.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

12.05.2014

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