Bühne

Viele Lacher dank Multikulti-Comedy

So viel wurde wohl noch nie auf der Seerose gelacht. Johnny Burn, Sergio Sardella und das Chaostheater Oropax zeigten vor ausverkaufter Kulisse, wie lustig Multikulti sein kann.

Der Luzerner Kabarettist Johnny Burn präsentierte gestern Abend auf der Seerose einen deftigen Leckerbissen, einen kurzweiligen Comedyabend, der von Anfang bis Ende für laute Lacher und beste Stimmung im rosaroten Hexenkessel sorgte. 440 Zuschauer – an der Abendkasse mussten die Veranstalter etliche weitere Interessierte abweisen – kamen auf engstem Raum in den Genuss von feinem Humor, der aufgrund der Wurzeln der Protagonisten in erster Linie von den kulturellen Missverständnissen lebte. Es wurde aber nicht ein plumpes Ausländer-Bashing betrieben, sondern gekonnt aufgezeigt, wie unterschiedlich Lebensweise und Alltag sein können. So wurde auch den Schweizern der Spiegel vorgehalten. Gastgeber Johnny Burn – zu gleichen Teilen aus Südost-Asien und Südost- Malters – riss zwar viele Witze über Asiaten, machte sich aber auch über die Schweizer lustig, etwa über ihr Ausländerdeutsch, wenn sie im Thai-Takeaway eine Bestellung aufgeben wollen. Burn gefiel auch als vielseitiger Musiker, «Verwandlungskünstler» und Parodist (seiner eigenen Tante Wong). Die Überraschung und Publikumsliebling des Abends war aber unbestritten der Italo-Schweizer Sergio Sardella, der die heutige Namensgebung vonKindern ebenso analysierte wie die Schweizer Apéro-Kultur (Tschinkke-Gipfeli). Sardella sah auch viele Parallelen zwischen der Schweiz und Italien: «Italien hat den 78-jährigen Berlusconi, die Schweiz den 79-jährigen Blatter. Der eine ist Boss der Mafia, der andere regierte Italien.» Den Abschluss machte mit Pointen im Sekundentakt das Chaostheater Oropax. In gewohnt witziger Manier demonstrierte das deutsche Brüderpaar seine Hassliebe, Wortspiel-Stärke und Improvisationskunst. Es wäre aber nicht Oropax, wenn nicht auch Action im Spiel wäre. So wurde kurzerhand eine Flasche Rosé aufgebohrt und aus einer Tüte Chips Gumel-Stunggis zum Mitnehmen gemacht ...

Bote der Urschweiz (Christoph Clavadetscher)

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

23.07.2015

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