Alte Sust in Brunnen: Das war fünf Minuten vor dem Einsturz.
Alte Sust in Brunnen: Das war fünf Minuten vor dem Einsturz.

Dies & Das

Alte Sust fast eingestürzt

Jahrelang herrschte Ratlosigkeit, dann kam dank Initiant Jost Schumacher und Regierungsrat Peter Reuteler Bewegung in die Sache. Die alte Sust in Brunnen wird restauriert und rekonstruiert. Im Sommer 2012 will man fertig sein.

Seit zwei Monaten wird am Schillerweg in Brunnen gearbeitet. Das Sanierungs- oder eher ein Wiederaufbauprogramm für die alte Sust ist im Gange. Gestern stellte die dazu gegründete Stiftung den Stand der Arbeiten vor. Wie Stiftungspräsident und Regierungsrat Peter Reuteler erklärte, sei dies wirklich «der allerletzte Moment» gewesen. Der Südteil des Hauses habe nur noch an zwei Steinen gehangen, es war sozusagen «fünf vor Einsturz».

Mulmiges Gefühl

Diese Einschätzung wurde auch vom leitenden Architekten Hansjörg Kaufmann und den Bauleuten bestätigt. Die bisherigen Arbeiten konzentrierten sich darauf, das völlig instabile Gemäuer Schritt für Schritt statisch zu sichern. Dazu wurden Bruchsteine neu verankert, Balkenlagen verstärkt, und im Süden, wo die Mauer bereits stark ausgebuchtet war, da wurde armiert. Auch waren ganze Fensteröffnungen teils bereits ausgebrochen. Markus Steiner von der Steiner Stukkaturen AG, Schwyz, der mit seiner Erfahrung mit historischen Bauten und mit Kalkmörtel diese Sicherungsarbeiten leitet, erklärte: «Zuerst hatten wir wirklich ein mulmiges Gefühl, jetzt ist aber alles sicher.» Im Juni ist mit diesen Arbeiten begonnen worden, in zwei Wochen werden sie abgeschlossen. Erst dann kann der Bauschutt im Innern entfernt werden. Folgen werden darauf nochmals archäologische Untersuchungen, wenn im Erdgeschoss das ehemalige Warenlager der Sust, der Keller und die Küche freigelegt sind. Es sei nicht ausgeschlossen, so der emeritierte Professor Georges Descoeudres, dass Spuren von Vorgängerbauten gefunden werden können.

Zweites Haus im Innern

Der Wiederaufbau sieht vor, dass die Aussenmauern ergänzt und verputzt werden. Innen wird in einer Holzkonstruktion dann praktisch ein zweites Haus gebaut. Dazwischen wird die Wärmedämmung eingebracht. Realisiert werden eine Fünfeinhalbzimmerwohnung, die vermietet wird, und im Erdgeschoss ein Ausstellungsraum zur öffentlichen Nutzung. Bis Ende Jahr soll das Haus unter Dach sein, im Sommer 2012 will man einziehen.

Nur noch 90 000 Franken offen

Das aufwendige Sust-Projekt rechnet mit Kosten von 1,8 Mio. Franken.Wie Stiftungspräsident Reuteler aufzählte, sind davon 1,1 Mio. Franken durch Beiträge von Kanton, Bezirk Schwyz und von privaten Stiftungen und Personen gedeckt. 600 000 Franken will man hypothekarisch stehen lassen, sie werden durch die Vermietung gedeckt. «Es sind also noch etwa 90 000 Franken offen», erklärte Reuteler.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

19.08.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/efT1hK