Zirkustheater Bingo aus der Ukraine: Die Truppe entführt das Publikum mit einem bunten Potpourri von Akrobatik in das Zirkusuniversum. Bild Circus Knie
Zirkustheater Bingo aus der Ukraine: Die Truppe entführt das Publikum mit einem bunten Potpourri von Akrobatik in das Zirkusuniversum. Bild Circus Knie
In fünf Stunden aufgebaut: Das grosse Zirkuszelt wird in einer Saison 45-mal auf- und abgebaut. Es bietet 2000 Personen Platz.
In fünf Stunden aufgebaut: Das grosse Zirkuszelt wird in einer Saison 45-mal auf- und abgebaut. Es bietet 2000 Personen Platz.
An ein eher warmes Klima gewöhnt: Die Indischen Elefanten werden in einem geheizten Zelt untergebracht. Bilder Kinderreporter
An ein eher warmes Klima gewöhnt: Die Indischen Elefanten werden in einem geheizten Zelt untergebracht. Bilder Kinderreporter

Dies & Das

Das Warten auf die Elefanten

Gestern richteten 100 fleissige «Knie»-Mitarbeiter das Gelände für den Aufenthalt des Nationalzirkus in Brunnen her. Die Zuschauer warteten vor allem auf die Dickhäuter. Das diesjährige Programm ist wieder mit viel Akrobatik gespickt und kommt leidenschaflich daher.

Es war bitterkalt gestern Morgen, als die Männer routiniert das grosse Zelt mit einem Durchmesser von 44 Metern aufstellten, die Tierstallungen, den Eingang und Bauten für die Restauration herrichteten. Die Kälte spürten vor allem die zahlreichen Zaungäste – in der Mehrheit Mütter oder Grosseltern mit ihren Kindern, derenAugen bei den vorbeigaloppierenden Ponys und Pferden leuchteten. Gespannt waren alle auf die Hauptattraktion, die drei Indischen Elefanten Delhi, Ceylon und MaPalaj, die in ein geheiztes Zelt geführt wurden und gestern Abend ihren ersten Auftritt in Brunnen hatten. 43-mal auf der diesjährigen Tournee, die am 22. März in Rapperswil begann und am 18. November in Lugano endet, ist das gleiche Schauspiel zu sehen. «Knie» vereint 14 Nationen Insgesamt beschäftigt der Zirkus Knie 200 Personen, darunter 45 Artisten. Das Personal rekrutiert sich aus 14 Nationen. Auffallend viele – etwa zwei Dutzend – kommen aus Marokko. «Die Marokkaner als Platzbauer haben im Zirkus Knie eine lange Tradition », erklärt Mediensprecher Peter Küchler. «Fast alle stammen aus dem gleichen Dorf, teilweise haben schon ihreVäter bei uns gearbeitet.» Für die Nordafrikaner ist dies ein Privileg, denn sie verdienen ein Mehrfaches ihrer heimatgebundenen Landsleute und können über die Wintermonate heim zu ihren Verwandten. «Knie» gastiert dieses Jahr erstmals auf dem Muotaplatz beim Schützenhaus. Das Areal wurde vorgängig inspiziert und für gut befunden. Die Arbeiter hatten nach fünf Stunden den grösstenTeil derAufbauarbeit erledigt.

Freude und Leidenschaft

Bereits zum 94. Mal präsentiert die Familie Knie mit sichtbarer Freude und Leidenschaft ein neues prächtiges Programm. Die Familienmitglieder selbst stehen traditionsgemäss mit ihren wunderbaren Tieren in der Manege. Die Familie von Fredy Knie jun. bildet ihre Pferde mit grosser Erfahrung seit Generationen mit Subtilität aus. Zwischen den Lehrern und denTieren besteht ein grosser gegenseitiger Respekt, welcher die Leistung beider Seiten zur Geltung bringt. Mit gewohnter Eleganz tritt dabei auch Mary-José Knie in Erscheinung. Géraldine Katharina Knie führt ein temperamentvolles Schwarz-Weiss-Tableau, bestehend aus Zebras, weissenArabern und Friesen, vor. Ihr Mann, Maycol Errani, steigt mit seinem Bruder Wioris auf zwei starke Pferderücken und präsentiert einen eindrücklichen Reiterzug: die ungarische Doppelpost.

Viel Energie zu erleben

Die gesamte Artistentruppe sprüht dieses Jahr vor Energie wie kaum je zuvor. Aus allen Teilen der Welt stammend, bringt die bunte Schar das Publikum zum Staunen und Lachen. Gleich zu Beginn der Show sowie nach der Pause ziehen die jungen ukrainischen Akrobaten des Circus- Theaters Bingo mit ihrem Feuerwerk an Talenten die Zuschauer in ihren Bann. Am chinesischen Masten wird von den athletischen Leosvel & Diosmani, beide aus Kuba, ein eindrücklicher Kraftakt vollbracht. In eine ganz andere Stimmung entführt Valérie Inertie. Die ausdrucksstarke, grazile Frau aus Kanada tanzt mit ihrem Roue Cyr zu fesselnder Musik. Bei ihm ist der Fall klar: Semeon Krachinov aus Russland hat die Jonglage im Blut. Man spürt wahrlich seine Leidenschaft. Für atemberaubende Sprünge unter der Zirkuskuppel ist das Trio Tereshchenko zuständig. Von seinem Fangstuhl aus wirbelt der Fänger die beiden Akrobatinnen durch die rosa und blau erleuchtete Zirkusluft. Die Darbietung der vier jungen Männer von White Gold verbindet in perfekter Weise Akrobatik und Äquilibristik.

Kabarett und Magie vereint

Die Lacher übernimmt dieses Jahr der Kabarettist und Magier Michel Gammenthaler. Er ist normalerweise auf den Brettern der Schweizer Kleinkunstbühnen zu Hause. Mit einem Sprung in die Manege hat der zaubernde Komiker schon lange geliebäugelt – nun wird sein Zirkustraum endlich wahr. Michel Gammenthaler vermischt auf unnachahmlicheWeise Comedy, Zauberei und Schauspiel. Er verkörpert diverse Menschentypen und bleibt sich trotzdem treu, sind doch all die Charaktere nichts anderes als Doppelgänger s

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

09.11.2012

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